Geschichte des Funkwesens |
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Sender Stolpzusammengetragen von: Jürgen Tiedmann
Rundfunksender
Am 1.12.1938 wurde die Rundfunksendeanlage in der Nähe von Rathsdamnitz bei Stolp (heute S?upsk) in Betrieb genommen. Damit wurde das Norddeutsche Gleichwellennetz in Pommern erweitert. Die Antennenanlage war einmalig. Sie bestand aus einer Anordnung von 10 Masten, die auf einem Kreis mit einem Durchmesser von einem Kilometer angeordnet waren. Man wollte mit dieser ungewöhnlich aufwändigen Anlage im Modellversuch Anordnungen für schwundmindernde Langwellen-Sendeantennen und Richtantennen für Mittelwelle testen. Zwei Fragen sollten geklärt werden: erstens, ob durch eine ausgedehnte Flächenantenne eine gute Schwundminderung erreicht und zweitens, ob durch veränderte Phasenlage der Einzelstrahler jedes beliebige Richtdiagramm erzeugt werden kann. Die erste Frage wäre für Langwellensender von Bedeutung gewesen, die zweite Frage für ein Vorhaben, das selbst heute noch utopisch erscheint: Das sogenannte "Bauvorhaben X" plante, auf dem Umfang eines Kreises von rund einem Kilometer Durchmesser zehn aktive Antennen, also jede mit einer Hochleistungs-Endstufe versehen, anzuordnen, um bei zentraler Ansteuerung durch entsprechende Phasen beliebige schwundfreie Richtdiagramme erzeugen zu können. Es genügte dazu ein einzelner, zentraler Sender. Durch den Kriegsbeginn sind diese Versuche nicht zum Abschluss gekommen.
Quelle: [10]
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