Geschichte des Funkwesens |
|
Firmengeschichtezusammengetragen von: Jürgen Tiedmann
1945 - 1950 - Erzmann, Ing. R. Nowy, Zwönitz/SachsenIng. Rudolf Nowy war Entwicklungsingenieur bei Siemens in Berlin. Als bei einem Luftangriff der Alliierten die ersten Gebäude stark zerstört wurden, lagerte man eine 120 Personen starke Entwicklungsgruppe nach Schlesien aus. Vor den vorrückenden sowjetischen Truppen wurde nochmals verlagert nach Zwönitz im Erzgebirge. Es gab jedoch keinerlei Verbindung zum Verlagerungsbetrieb Siemens & Halske, dem späteren Messgerätewerk Zwönitz. Die Siemens-Entwicklungsgruppe trug den internen Tarnnamen "Erzmann . Herr Ing. Nowy blieb 1945 mit 18 Mitarbeitern in Zwönitz und gründete unter diesem Namen eine kleine Firma für Elektroakustik und Rundfunktechnik.Quelle: [4] 1948 Fusion mit Pellegrinetti. 1948 - 1950 - Pellegrinetti, Obercunnerersdorf/OLDie Firma des gebürtigen Italieners trat erstmalig 1949 auf der Leipziger Frühjahrsmesse in Erscheinung mit einem Super "PS 6 W 7" mit aperiodischer Vorstufe und Edelholzgehäuse zum Preis von 975,00 DM. Die im Messebericht angegebene Masse von 40 kg lässt vermuten, dass es sich um einen Radiotisch handelte. Neben dem späteren Radiotisch "Angelo" ist aber das Kammermusikgerät "Bach" das bekannteste Erzeugnis von Pelligrinetti. Weiterhin gab es einen komfortablen 25 Watt-NF-Verstärker, ab 1951 zusätzlich ein Tonbandgerät aus eigener Konstruktion, welches an der linken Seite senkrecht eingebaut wurde (76 cm/s). Das Gerät stellte alle damals am Markt befindlichen in den Schatten. Andere deutsche Hersteller bauten noch Einkreiser mit einer Röhre. Man begann mit der Fertigung von Lautsprechern, Wellenschaltern und Spulensätzen, danach 1947 mit der Fertigung eines komplett montierten und verdrahteten Super-Aggregates zum Preis von ca. 250,- Mark, und Anfang 1950 wurde in einer kleinen Anzeige in der Funktechnik angeboten "...jetzt in modernem Nussbaum-Gehäuse " - also auch Komplettgeräte.Schon Ende der vierziger Jahre arbeitete Herr Nowy für die Firma Pelligrinetti in Obercunnersdorf. Das für die damalige Zeit herausragende Chassis der "Bach-Truhe" mit seinen 12 Röhren wurde in Zwönitz entwickelt von Herrn Nowy, wahrscheinlich auch der Super von 1949. 1948 fusionierten die beiden Firmen. Einige Mitarbeiter verblieben in Zwönitz und führten die Produktion der Super-Aggregate noch eine Zeit weiter fort. Doch den beiden Firmeninhabern wurde es nach der DDR-Gründung wohl zu eng im Osten. Man verkaufte die Firma an Herrn Matuszak, welcher auch in Obercunnersdorf eine Radiofirma betrieb. 1950 gingen dann die beiden gemeinsam nach West-Berlin. Bei der Flucht aus dem Osten wurden keinerlei betriebliche Unterlagen o. ä. mitgenommen. Daher ist heute nichts mehr über diese beiden Betriebe erhalten. Quelle: [1] Nachbildung Bach-Musiktruhe Ab 1950 Matuszak, Rundfunkwerkstätte. 1950 - 1955 - Matuszak, RundfunkwerkstätteRundfunkwerkstätten Matuszak in Obercunnersdorf/Oberlausitz; mindestens zwei Modelle mit dem Namen "Kottmar" (Berg in der Oberlausitz); wahrscheinlich. ab ca. 1955 nicht mehr existent oder zumindest nicht mehr eigenständig (möglicherweise dem Sachsenwerk angegliedert als Zulieferer).Quelle: [4] Quelle: [4]
|