Geschichte des Funkwesens |
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Firmengeschichtezusammengetragen von: Jürgen Tiedmann
1904 - 1948 - Koch & Sterzel AG, Spezialfabrik wissenschaftlicher Apparate und Instrumente1904 wurde das Unternehmen von den Ingenieuren Franz Joseph Koch und Kurt August Sterzel in Dresden gegründet.Der auf Hochspannungs- und Röntgentechnik spezialisierte Betrieb baute für die TH Dresden den ersten 1-Megavolt-Prüftransformator Europas.
1922 bis 1923 wurde, nach dem Erwerb größerer Flächen des ehemaligen Flughafens Dresden-Kaditz, das Transformatorenwerk in Mickten/Übigau errichtet. Neben der Herstellung von Messwandlern, Transformatoren und Röntgengeräten wurden durch Koch & Sterzel auch Radiogeräte gefertigt. Von 1923 bis 1932 wurden durch die Firma Rundfunkgeräte hergestellt. Sie ist schon bei den ersten Lizenzen zum Radiobau von RTV dabei. Standorte sind Zwickauer Straße 40-42 bzw. Overbeck Straße 48. Die Gerätetypen erhalten bis 1929 eine fortlaufende Nummer, wobei ab 1927 zusätzlich die Röhrenzahl vor die Nummer kommt. Das Kürzel ER steht für "Empfänger mit Röhren", ED für "Empfänger mit Detektor", NV für NF-Verstärker. Bei den Netzgeräten führt Koch & Sterzel statt der Nummer einen Namen ein. Nicht in das Schema passen die zwei Typen EDA62 und ERZ112 aus dem Jahre 1925/26. Das Nummernschema endet wahrscheinlich nach dem Typ 56. Koch & Sterzel hat 1929 auch ein elektronisches Musikinstrument mit dem Namen "Aetherophon" gebaut. Produktbeispiel:
Auf der Grundlage des Volksentscheids in Sachsen am 30.06.1946 wurde die Firma enteignet und in Volkseigentum überführt. Das Unternehmen firmierte dann als "VEB Transformatoren- und Röntgenwerk (TuR)". 1948 - 1990 - VEB Transformatoren- und Röntgenwerk (TuR)1948 wurde aus den verbliebenen Resten der ehemaligen Koch & Sterzel AG der VEB Transformatoren- und Röntgenwerk (TuR) "Hermann Matern" Dresden gegründet, welcher sich zu einem der bedeutendsten Exportbetriebe der DDR entwickelte.Später gehörten zum Betrieb auch die Werke in Übigau, Gera, Halle, Hohen Neuendorf und Plauen dazu. Die Produktion des Betriebes konzentrierte sich auf Röntgen- und Medizintechnik. Daneben stellte der Betrieb u. a. Fahrstühle, Herzschrittmacher und Messwandler her. In den 1970er Jahren wurden als Konsumgüter auch Schallwaschgeräte und Heimsolarien produziert. Bis zum Ende der DDR waren 3.500 Mitarbeiter allein im Standort Dresden beschäftigt. Quelle: [1] 1980 wurde der "VEB Ultraschalltechnik Halle" als Geschäftsbereich in den Betrieb eingegliedert. Produktbeispiele:
Quellen: [4], [10], [165]
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