Geschichte des Funkwesens |
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Firmengeschichtezusammengetragen von: Jürgen Tiedmann
? - 1958 - Walter Radio (H. Walter)1956 Herstellung von Plattenspielern.Nachfolger PGH Tonfunk Ermsleben. 1958 - 1972 - PGH Tonfunk Ermsleben/HarzAm 1.6.1958 gründeten Herbert Walter (Walter-Radio), Herr Albrecht (Uhrmachermeister) und Herr Probst (Tischlermeister) die PGH "TONFUNK".Das ursprüngliche Ziel der Firmengründung bestand in der Produktion von Phonogeräten, Antennenverstärkern sowie UKW- Vorsatzgeräten. Außerdem wurde in einem Servicebereich die Reparatur von Rundfunkgeräten aller Art durchgeführt. Die Mitarbeiterzahl stieg bereits 1958 von 20 auf 42. Mit dem Aufbau einer kleinen Produktionslinie zur Fertigung von Zulieferteilen, wie UKW-Tunern und ZF-Baugruppen für das damalige "Stern-Radio-Staßfurt", wurde bereits 1959 der erste Schritt in eine industrielle Serienproduktion gemacht. 1960 Angliederung des Betriebes "Walter Nesemann" an die PGH. Die Mitgliederzahl stieg auf 118. Ab diesem Jahr führte das Entstehen einer eigenen Entwicklungsabteilung zur Aufnahme eines neuen Produktionszweiges. Es wurde mit der Entwicklung und Fertigung von hochwertigen Messgeräten und Geräten für die Nachrichtentechnik begonnen. Zu den neuen Produkten gehörten Feldstärkemessgeräte sowie Messgeräte, die zur Prüfung der Datenechtheit und zur Aufbereitung von Signalen in der Datenübertragung eingesetzt wurden. Außerdem begann die Herstellung von Prüfämtern zur Überprüfung von Telefonanlagen in Hebdrehwähltechnik. 1961 Beginn der selbstständigen Serienproduktion von Zulieferteilen für den VEB Fernsehgerätewerk Stassfurt (ZF-Tonteile, UKW-Einbaugeräte, später Zeilentrafos und Bedienteile). 1965 gab es bereits 200 Genossenschaftsmitglieder, der Umsatz war auf 50 Mill. MDN gestiegen. Es begann bei Tonfunk die Überleitung der ersten volltransistorisierten Stereodekoder für Rundfunkempfänger in die Produktion. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit dem Zentrallaboratorium für Rundfunk und Fernsehtechnik Dresden entwickelt und bis 1969 in mehreren Variationen produziert. 1968 wurde im Betrieb der neue Standard-Stereodekoder entwickelt und ab 1969 produziert. Ab 1970 wurden für den VEB Fernsehgerätewerk Staßfurt die Bedienteile für das FS-Gerät "Stella" produziert. Produktbeispiele:
Quelle: [89] 1972 - 1990 - VEB (Tonfunk Ermsleben)Am 31.05.1972 wurden die Mitglieder der PGH enteignet, die Firma wurde verstaatlicht und in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt und dem Bezirkswirtschaftsrat Halle unterstellt. 1974 Angliederung des "VEB TONFUNK" an die "VVB Rundfunk und Fernsehen" in Radeberg. Für das FSGW Staßfurt wurde die Impulsleiterplatte für das Fernsehgerät "Luxomat" gefertigt. Als die Rundfunkgeräteindustrie unterschiedliche Anschlussbedingungen an den Stereodekoder stellte, wurde im Betrieb 1973 der SD 2 in den Varianten SD 2.1, 2.2 und 2.3 entwickelt und in die Produktion überführt. 1977 erfolgte eine Sortimentsbereinigung zugunsten des FSGW Staßfurt, d.h. die Produktion der Stereodekoder wurde an den VEB Meßgerätewerke Zwönitz übergeleitet. Als aber die Halbleiterindustrie 1978 den Integrierten Dekoderschaltkreis A 290 D zur Verfügung stellen konnte, erhielt der VEB TONFUNK von der Kombinatsleitung den Auftrag zur Weiterentwicklung der 3 Stereodekoder-Varianten unter Einsatz dieses IS für den VEB Meßgerätewerke Zwönitz. Die Entwicklung wurde 1980 abgeschlossen und in Zwönitz in die Produktion als SD 2.5 bis 2.7 überführt.1978/79 wurde auf Grund des ständig wachsenden Kapazitätsbedarfes eine neue Produktionshalle gebaut und in Betrieb genommen. Der Betrieb wurde nun 1979 dem neu gegründeten Kombinat Rundfunk und Fernsehen angegliedert und in das Farbfernsehprogramm "Color 20"eingebunden. Es wurden in den folgenden Jahren alle transistorisierten Steck-Module für die Farbfernseh-Geräte produziert. Die Bemühungen um Einführung von Spitzentechnologien führten im FSGW zur automatischen Leiterplattenbestückung mit bedrahteten Bauelementen, während im VEB TONFUNK schon die Einführung von SMD-Bauelementen angestrebt wurde. Ihm wurde daher von der Kombinatsleitung 1986 das FuE-Thema (Forschung und Entwicklung) "Umkonstruktion, Musterbau und Produktionsvorbereitung von 5 Leiterplatten-Baugruppen für Farbfernsehempfänger der 3.Grundkonzeption zur automatischen Bestückung mit SMD-Bauelementen" übertragen, das 1988 nach Import der entsprechenden Bestückungsautomaten zur Einführung der Spitzentechnologie im VEB TONFUNK Ermsleben, mit 2 Automatenlinien, und im FSGW Staßfurt für 500.000 Farbfernsehgeräte pro Jahr führte. Damit wurde der VEB TONFUNK der größte SMD-Bauelemente-Anwender der DDR. Produktbeispiel:
Logo 1972, Quelle: [89] Hier die Betriebschronik und ein Bericht zur Kooperation des Betriebes mit dem "VEB Fernsehgerätewerk Stassfurt"
Danach (1991) Tonfunk GmbH Ermsleben. Quellen: [4], [89]
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