Geschichte des Funkwesens |
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Firmengeschichtezusammengetragen von: Jürgen Tiedmann
1908 - 1925 - Roland Brandt, Motorfahrzeugfabrik BerlinNoch unter diesem alten Namen beginnt Brandt 1924 in Berlin SO 36 mit der Produktion von Detektor-Empfängern.Danach Umbenennung in "Roland Brandt, Fabrik für Radiotelefonie". 1925 - 1950 - Roland Brandt, Fabrik für Radiotelefonie1925 folgt ein erstes Röhrengerät und Brandt spezialisiert sich in der Folge auf Radios, was sich auch in der Änderung des Namens ausdrückt. Allerdings kommt Brandt in den ersten Katalogen meist nicht mit Namen vor. So zeigt Grüner 1925 einige Geräte von Brandt (Nr. 15, 28, 49 und 65) als "namenlos". Als Zenith, Radio-Gnom und Radio-Morob benannte Geräte stammen mutmaßlich ebenfalls von Brandt.Der Radiohersteller Brandt ist in älteren Radiokatalogen oft unter Roland (Roland Brandt) zu finden. Produktbeispiele:
Dabei bezeichnet der Prospekt die Skalen als "Die Lichtblenden Skala". Es handelt sich um eine Art breiter V-Skala mit den Wellenlängen plus ein separates Fenster für Stationsnamen, das jeweils nur eine Station zeigt. Die 105 gemeldeten Stationen sind auf 360 Grad verteilt. Dieses "Einstationsnamen-Fenster" bringen Owin und Sachsenwerk Mitte der 30er Jahre wieder, allerdings mit Vergrößerung, und erhalten den Namen Kino-Skala. Auffallend bei Brandt sind die zahlreichen Modelle von Batterie-Geräten. Dabei wirbt Brandt: "Die schnur- und steckerlosen Batterie-Empfänger sind von der Fach- und Tagespresse mit großer Begeisterung begrüßt worden. Verwendungsmöglichkeit: im Wochenende, in der Laubenkolonie, auf Reisen, im Auto, beim Wassersport, überall können Sie Radio hören!" Vom Aussehen her handelt es sich aber um normale Tischradios aus Holz, z.B. kaukasischer Nussbaum, oder Bakelit. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es normal, dass ein Radiohersteller keine Superhets produziert. Bei Brandt gibt es aber bis 1940 keine Superhets. Vermutlich aufdiktierte Nachbauten von Philips für den Export ändern 1940 diese Praxis. 1932 und 1933 bilden bei Brandt einige Dreikreiser das Höchste der Gefühle für anspruchsvolle Geräte. Alles andere sind Ein- und Zweikreiser. Trotzdem entstehen zwischen 1925 und 1935 mehr als 130 Modelle. Von der Modellvielfalt her zu beurteilen, geht es der Firma auch noch kurz vor dem Krieg gut. Eine Besonderheit bildet das Jahr 1937. Da verkauft Brandt nahezu ausschließlich Batteriegeräte. Immerhin handelt es sich um ein halbes Dutzend Modelle. Eine Ausnahme bildet das Modell 196W. Brandt beteiligt sich 1937/38 auch an der Radio-Union und preist diese Geräte in eigenen Prospekten an. 1939 bezeichnet Brandt seine Zweikreiser "Jubilar" mit Kurzwelle als "3 Giganten des Äthers" mit einer Leistung, "die an der Schwelle der Superklasse liegt". Produktbeispiel:
1950 ändert man den Firmennamen in Roland Brandt, Gesellschaft für Radiotelefonie mbH. 1950 - (1953) - Roland Brandt, Gesellschaft für Radiotelefonie mbHEs entstehen einige Tischradios als Batteriesuper und wenige Koffer-Empfänger - nebst üblichen Tischradios.Ein Unikum bildet 1953/54 das Fahrrad-Radio "Velophon". Das Gerät markiert aber auch das Ende der Radioproduktion von Brandt. Produkte der Firma sind letztmals im "Rundfunk- und Fernsehkatalog 1954/55 (VRG)" zu finden, und zwar mit Modellen von 1953. Möglichst alle Geräte von Brandt sind hier erfasst. Quelle: [4] Quelle: [4]
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