Geschichte des Funkwesens |
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Firmengeschichtezusammengetragen von: Jürgen Tiedmann
1929 - 1939 - Fernseh AG BerlinAm 3. Juli 1929 ließen mehrere Partner die "Fernseh AG" (Bosch-Kürzel "FESE") ins Berliner Handelsregister eintragen. Zweck der Gesellschaft war vor allem "die Herstellung und der Vertrieb von Fernsehgeräten aller Art ".Partner waren die Baird Television Ltd. aus London, sowie Zeiss Ikon, Dresden, D.S. Loewe, Berlin und die Robert Bosch AG aus Stuttgart. Quelle: [4] Bis 1939 schieden alle Partner von Bosch aus der Fernseh AG aus und die Firma wurde analog zum Mutterhaus in eine GmbH umgewandelt. 1939 - 1945 - Fernseh GmbH BerlinDie Fernseh GmbH war zwar während des Krieges dem Luftfahrtministerium zugeordnet, doch wurden die Aufträge von der Reichspost vergeben, die auch die Abnahme fertiger Geräte durchführte.Wegen der Bombenangriffe auf Berlin wurde der größte Teil des Betriebs 1943 nach Obertannwald im damaligen Sudetengau verlagert. Der Name der Firma wurde zur Tarnung in "Farvis" geändert. In einer ehemaligen Spinnerei wurde Platz für etwa 800 Mitarbeiter eingerichtet. Hohen Aufwand erforderte die neu aufzubauende Hochvakuum-Abteilung mit einer Fertigungskapazität von etwa 1000 Superikonoskopen pro Jahr. Der Zweite Weltkrieg unterbrach zwar die Entwicklung des deutschen Fernsehens und der FESE, konnte beide aber nicht stoppen. Allerdings gab es in Deutschland gewaltigen Aufholbedarf gegenüber England, Frankreich und den USA, wo die Entwicklung des Fernsehens auch nach 1945 ungebrochen weiter gegangen war. 1945 erfolgte der Umzug der Fernseh GmbH nach Taufkirchen. 1945 - 1949 - Fernseh GmbH Taufkirchen/VilsIn Taufkirchen/Vils (Niederbayern) befand sich eine kleine Außenstelle der Fa. Blaupunkt, die nach Ende des 2.Weltkriegs für einige Jahre Sitz der Fernseh GmbH wurde. Nach Übersiedlung aus Obertannwald begann hier ein bescheidener Anfang mit 14 Mitarbeitern. Im Jahr 1948 waren bereits 150 Mitarbeiter tätig.Weil durch Kontrollratsbestimmung die Beschäftigung mit der Fernsehtechnik untersagt war, die Rundfunktechnik aber ausdrücklich unterstützt wurde, begann man mit der Entwicklung von Messgeräten für Reparatur und Prüfung von Rundfunkgeräten. 1949 erfolgte der Umzug der Fernseh GmbH nach Darmstadt. 1949 - 1972 - Fernseh GmbH Darmstadt1949 wurde das Verbot zur Betätigung auf dem Fernsehgebiet aufgehoben. Bei der Entscheidung für einen neuen, besser geeigneten Standort für die Fernseh GmbH fiel die Wahl auf Darmstadt, einmal wegen seiner zentralen Lage, vor allem aber weil dort das Fernmeldetechnische Zentralamt der Bundespost und eine Technische Hochschule ihren Sitz hatten.So konnte die Tätigkeit im Herbst 1949 mit den Einrichtungen aus Taufkirchen und mit anfangs fast 50 Mitarbeitern aufgenommen werden. Weihnachten 1952 konnte mit Billigung der Alliierten der reguläre Fernsehbetrieb in der Bundesrepublik wieder aufgenommen werden. Die FESE Darmstadt hatte sich derweil ganz auf die Entwicklung und Herstellung von Aufnahme- und Studiogeräten spezialisiert und den Fernsehempfängerbau einer anderen Bosch-Tochter - Blaupunkt - überlassen.
Vor 1968 gab es einen starken Wettbewerb zwischen den Farbfernsehsystemen PAL und SECAM. Die Technik im PAL-Standard für Fernsehstudios und Übertragungswagen wurde in Deutschland hauptsächlich von der Fernseh GmbH entwickelt. Produktbeispiele:
1972 Umbenennung in "Robert Bosch Fernsehanlagen GmbH". 1972 - 1986 - Robert Bosch Fernsehanlagen GmbHZunehmende Konkurrenz aus dem Ausland führte 1986 zur Einbringung des Unternehmens in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Philips, die Broadcast Television Systems (BTS).1986 - 1995 - Broadcast Television Systems (BTS)1995 vollständiger Rückzug von Bosch aus dem Unternehmen und Umbenennung in "Philips Broadcast Television Systems GmbH".1995 - ? - Philips Broadcast Television Systems GmbHQuelle: [4]
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