Lumophon-Werke Nürnberg
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Geschichte des Funkwesens

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Firmengeschichte

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

1919 - 1920 - Bruckner, Nürnberg

Am 24.11.19 gründet Hans Bruckner in Nürnberg einen Betrieb zur Herstellung von Fernsprechapparaten, nachdem er zuvor fünf Jahre das Entwicklungslabor von TeKaDe geleitet hatte.

1920 - ca. 1923 - Bruckner & Stark Fernsprechapparatefabrik, Nürnberg

Am 24.2.1920 steigt Karl Stark, TeKaDe-Werksmeister, in die Firma ein um einen größeren Auftrag der Reichspostabteilung München zu erfüllen. Die Firma "Bruckner & Stark Fernsprechapparatefabrik" entsteht.

ca. 1923 - 1929 - Bruckner & Stark Fernsprechapparatefabrik und Fabrik hochwertiger Radiogeräte

Ab ca. 1923 nennt sich die Firma "Bruckner & Stark Fernsprechapparatefabrik und Fabrik hochwertiger Radiogeräte". Beschäftigt sind 15 Personen. Karl Stark beginnt, den Detektor "2 C" zu bauen.

Anfang 1924 betrug die Anzahl der Beschäftigten schon 70. Die Firma zieht in eine neu gebaute Betriebsstätte im Osten von Nürnberg. Hergestellt wird u.a. der "Detektor D" mit englischer Aufschrift für den Export. Exporte gehen auch nach Japan.

Am 8.4.1924 wird die "Lumophon-Radio-Vertriebsgesellschaft Nürnberg" als "Lumeta-Radiogesellschaft mbH" angegliedert. Sie wird am 1.5.1925 wieder aufgelöst.
Die Geräte tragen den Namen "Lumophon" über den Buchstaben "BSN" ("N" nach unten versetzt).

Mindestens 1926 stellt das Unternehmen auch Einzelteile für Bastler wie ZF-Trafosatz, Wellenschalter usw. her.

1927 führt die Preisliste die Modelle "HU 8", "RT 4", "PR 2", "NEW" und "NEG" als Baukasten.

1928 sind es 240 bis 280 Arbeitsplätze.

Am 11.7.1928 erhält die Vertriebsgesellschaft die Rechtsform GmbH.

1929 - 1951 - Lumophon-Werke Nürnberg

Die Geräte werden ab 1929 nur noch mit "Lumophon" bezeichnet, ein Kunstwort mit der Bedeutung "Licht und Ton".
Sehr erfolgreiche wird das Radio "Gloria" verkauft. Die Anzahl der Mitarbeiter erhöht sich auf ca. 800, bei einem Stammpersonal von über 200 Personen.
Lumophon verkauft 1929 400.000 Geräte und exportiert in zahlreiche Länder Europas, nach Ägypten, Argentinien, Brasilien, Chile, China und Japan.

Logo Lumophon    Quelle: [4]

1933 liegt "Lumophon" mit einem Marktanteil von 5,8% an sechster Stelle der "großen Radiowerke".

1935 bis 1937 baut "Lumophon" das, damals kleinste Koffergerät in Deutschland, "Piggi". Es bleibt aber bei diesem einzigen Koffer-Radio.

1940 nahm ein Zweigwerk mit Automatendreherei, Schreinerei, Gießerei usw. in Georgsgmünd (südl. von Nürnberg) die Produktion auf, hier wurden auch Kühlschränke gebaut.

Bald beginnt auch eine Kriegsproduktion z.B. für das Heereswaffenamt in Berlin.

1940 - 1945 - bmm

In dieser Zeit kennzeichnete "Lumophon" seine Produkte mit dem "getarnten" Fertigungskennzeichen des Heeres "bmm".

1941/42 fertigt "Lumophon" die Radios "W 527" und "GWK 463" als Zwergsuper für "Philips", ausschließlich für den Export.

Am 28./29.8.1942 werden durch Luftangriffe 60% der Betriebsstätten vernichtet.

1943 verlässt Hans Bruckner seinen Betrieb und gibt ihn ab.

1945 beginnt die Produktion mit zweirädrigen Handkarren und der Reparatur von Radios aller Fabrikate. Ein erster "Kopfhörerempfänger" wurde ebenfalls hergestellt.

1947 startet die Radiofertigung wieder offiziell mit dem Einkreiser "WD 361". Die ersten Serienmodelle zeigen ein lackiertes, tiefgezogenes Metallgehäuse und Adapter für die Röhre "RV 12 P 2000" als Ersatz für die, dann noch nicht lieferbaren, E-Röhren.
Teilweise wurden gleiche Modellbezeichnungen wie Anfang der 30er Jahre verwendet.

1948 werden Rundfunkgeräte teilweise ohne Röhren verkauft. Diese musste sich der Kunde selbst beschaffen.

1949 beschäftigt "Lumophon" wieder 800 Mitarbeiter und stellt bessere Geräte zu günstigerem Preis als 1939 her.

1950 kann "Lumophon" in der Saison ca. 2.000 Mitarbeiter beschäftigen und fabriziert auch Großkühlschränke für das Gewerbe. Trotz guter Bilanzen wird der Betrieb nach dem 60. Geburtstag von Karl Stark von seinem Sohn, Werner Stark, verkauft.

Am 16.5.1951 übernimmt "Grundig" die drei bestehenden Betriebsstätten für 1,7 Mio. DM.
Alle Belegschaftsmitglieder erhielten vorerst eine Kündigung.
Der Betrieb in der Schloss-Straße heißt danach "Grundig-Werk II", der in der Goldbachstr. "Grundig-Werk III und der in Georgensmünd "Grundig-Werk IV".
Grundig durfte jedoch erst nach 10 Jahren den Namen "Lumophon" wiederverwenden, doch hatte dieser Versuch 1968-70 keinen Erfolg.

Quelle: [4]


nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 02.08.2022