Der "Deutsche Kleinempfänger 1938" und seine Nachfolger "Deutscher Kleinempfänger" wurden im Volksmund als "Goebbelsschnauze" bezeichnet.
Das Radio wurde als "Gemeinschaftsempfänger" hergestellt. Das Gehäuse aus Preßstoff (Bakelit) ist dunkelbraun. Die Umschaltung des Empfangsbereiches erfolgte selbsttätig beim Durchdrehen des Abstimmrades, ohne Anschlag. Der Schalter befindet sich auf dem Abstimmdrehko aus Trolitul (Papier-Drehkondensator) und wird über eine Nockenscheibe betätigt.
Bei seiner Herstellung 1938 wurden folgende Beschriftungen angebracht: Kennzeichen "N/A No 74325". Aufkleber Seitenwand innen: "Dieses Gerät darf nur für Rundfunkempfang u. Schallplattenwiedergabe, jedoch nicht im Gleichlauf mit Bildfilmen und nicht für andere Zwecke verwendet werden". Prägung Gehäuse innen: "Reichsrundfunk W/D 94 RJ", Prägungen Rückwand: "Reichsrundfunk W/D 99 RJ".
Im zarten Radioalter von 6 - 7 Jahren (in dem ein Mensch seine Milchzähne verliert) erhielt Deutschland von den damaligen Alliierten (USA, GB, UdSSR, Frankreich) strenge Auflagen zur "Entnazifizierung". Die Nicht-Einhaltung war eine Straftat und wurde z.B. mit Zuchthaus bestraft. Davon war auch dieses Radio betroffen. Hierzu wurde das Emblem (Hakenkreuz) auf der Vorderseite des Gehäuses sehr sorgfältig heraus geschliffen und dabei, glücklicherweise, kein weiterer Schaden gemacht. Der DKE hätte nicht wieder verkauft werden dürfen wenn er nicht auch "entnazifiziert" wurde. Diese nachträgliche Veränderung ist Teil der Geschichte und keinesfalls wertmindernd! Eine "Entnazifizierung" im Inneren des Gerätes erfolgte nicht.
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