Am 17. Juni 1926 weihte die MIRAG auf dem Ausstellungsgelände der "Technischen Messe" eine neue Sendeanlage des Senders Leipzig ein. Der Betrieb des Senders im "Johannis-Hospital" wurde eingestellt, es wurde anfangs die gleiche Wellenlänge 452 m weiter benutzt.
Zwei Stahlgittermasten, 105 m hoch in 113 m Entfernung mit dazugehörigem Senderhaus bildeten eine eindrucksvolle Antennenanlage.
Quelle: [4] Hagen Pfau
Quelle: [4] Wolfgang Eckardt
Quelle: alte Postkarte
Quelle: alte Postkarte
Der Sender war von Telefunken, dessen Endstufe 6 parallel geschaltete Senderöhren RS 15 hatte. Damit wurde eine Sendeleistung von ca. 1,5 kW erreicht.
Röhre RS 15,
Quelle: [1]
Quelle: [4] Wolfgang Eckardt
Ab November 1926 wurde die Sendefrequenz mehrfach geändert.
Im März 1930 erfolgten größere Umbauten am Sender. Ein Lorenz-Sender arbeitete in der Endstufe jetzt mit 8 x RS 15 und etwa 2,3 kW Antennenleistung.
Der Heizstrom der Röhren betrug 180 A, die Anodenspannung lag bei ca. 4000 V. Alle Maschinen, Aggregate und Akkusätze waren doppelt vorhanden, um bei Ausfällen sofort umschalten zu können.
Die Programmzeitschrift "Die Mirag" brachte in ihrem Heft 3 vom 17. Januar 1931 einen Beitrag "Besuch bei Welle 259,3", aus dem die folgenden Bilder stammen:
Links der Steuersender, rechts die Endstufe mit den 8x RS15. Diese sind 55 cm hoch.
Quelle: [15] 1931
Endstufe
Quelle: [15] 1931
Steuersender
Quelle: [15] 1931
Der Steuersender, rechts der Antennenanschluss mit dem Antennenkreis
und dem großen Antennenkondensator neben einer der Endröhren.
Rechts neben der RS15 steht eine kleine Empfängerröhre als Größenvergleich!
Quelle: [15] 1931
Maschinenraum
Quelle: [15] 1931
Ausschnitt der Akkumulatorenbatterien
Quelle: [15] 1931
Der Sender war bis Oktober 1932 in Betrieb. Dann wurde der "Großsender Leipzig" in Wiederau, einem 19,8 km vom Leipziger Zentrum entfernten Dorf, in Betrieb genommen.