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Geschichte des Funkwesens − 1965 bis 1976

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

In der Nordsee wurden "Piratensender" geschlossen und es entstanden neue. Lokale Rundfunksender sowie 3. Programme der Rundfunk- und Fernsehstationen wurden gegründet. Das Farbfernsehen setzte sich immer weiter durch. Erste Sendungen wurden in Stereo ausgestrahlt. Es begann das Zeitalter des kodierten Verkehrsfunks.

01.01.1965 Der Begriff "Landessender Beromünster" (1931 - 1964) wird ersetzt durch "Radio der deutschen und rätoromanischen Schweiz" (Radio DRS).
Januar 1965 Gründung der "Communauté des télévisions francophones" in Paris. Sie vereinigt die französischsprachiggen Fernsehorganisationen Kanadas, Belgiens, Frankreichs, Luxemburgs, Monte Carlos und der französischen Schweiz.

Der Piratensender "King Radio" meldet sich vom Standort des alten Armeeford Red Sands in der Themsemündung.
01.02.1965 Beginn der Werbesendungen am Schweizer Fernsehen: 12 Minuten in drei Blöcken an allen Wochentagen zum Minutenpreis von 6.000 Franken. Am bisher sendefreien Dienstag werden künftig auch Programme ausgestrahlt, zugleich wurde der Sendebeginn neu auf 19.30 Uhr angesetzt. Ab diesem Datum sendet die Tagesschau täglich drei Nachrichtenbulletins für jede Sprachregion.
März 1965 Die "Deutsche Welle" nimmt in Kigali (Ruanda) eine Relaisstation in Betrieb. Es stehen zwei Marconi-Sender mit je 250 kW Sendeleistung zur Verfügung, die am 26. Oktober 1965 offiziell eingeschaltet werden.
06.04.1965 Mit dem Start von "Intelsat 1" (Ealy Bird) beginnt die kommerziell nutzbare Nachrichtenübertragung über Satellit. Obwohl "Early Bird", der von Hughes Aircraft für "International Satellite Telecommunications" (Intelsat) gebaut wurde, nur für eine achtzehnmonatige Funktion vergesehen ist bleibt er bis Juni 1969 auf seiner geostationären Bahn. Seine Kapazität umfasst 240 gleichzeitig übertragene Telephongespräche oder einen Fernsehkanal.
22.04.1965 1. Probeanlage der DBP der Bundesrepublik einer öffentlichen Gemeinschaftsanlage für 3 Fernsehprogramme mit ferngespeisten Transistorverstärkern in Spiegelberg: "ÖGA". [261]
26.04.1965 In Rio de Janeiro beginnt das private brasilianische TV-Netzwerk Rede Globo sein Fernsehprogramm. Schwerpunkte sind neben Nachrichten Sportübertragungen und Telenovelas.
02.05.1965 Über den Satelliten "Early Bird" wird ein erstes Transatlantik-Fernsehprogramm ausgestrahlt. In "Out of this World", so der Titel der Sendung, sind Beiträge aus Texas, Philadelphia, dem Vatikan, Barcelona, Santa Cruz, Quebec, Stockholm und Washington zu sehen.
03.05.1965 Der "Süddeutsche Rundfunk" beginnt mit Stereosendungen (zunächst 13 Stunden in der Woche).
31.07.1965 Der erste Fernsehsender Ghanas wird in Dienst gestellt.
09.08.1965 Mit der Gründung der Republik Singapur entsteht "Radio-Television Singapore".
27.08.1965 "24. Große Deutsche Funkausstellung Berlin" vom 27.08. - 05.09.1965.
August 1965 August 1965 wurde über den "Deutschlandsender" ein Programm über Kurzwelle gesendet, welches sich "Stimme der Deutschen Demokratischen Republik" nannte. (nicht zu verwechseln mit dem späteren Programm "Stimme der DDR"!)

Audio: Deutschlandsender - Stimme der Deutschen Demokratischen Republik Kurzwelle 7.300 kHz, 9.730 kHz

      Quelle: unbekannt

In Delhi nimmt Indiens erste TV-Station den offiziellen Betrieb auf. Erst am 2. Oktober 1972 wird in Bombay des zweite TV-Zentrum eröffnet.

01.09.1965 In Papua, Neuguinea, meldet sich "Radio Western" auf 3.305 kHz. Der 250-W-Sender in Daru wird bald auf 10 kW verstärkt.
20.09.1965 Mit dem "Sender Freies Berlin" und "Radio Bremen" gemeinsam eröffnet der "Norddeutsche Rundfunk" die erste Spielzeit des dritten Fernsehprogramms.
23.09.1965 Mit einem "Easy Listening Format" meldet sich "Radio 390" als neuer englischer Piratensender. Als Standort dient das alte Armeeford Red Sands in der Themsemündung, das zuvor "Radio Invicta" (3. Juni bis 18. Dezember 1964) und "King Radio" (Januar bis September 1965) beherbergte. Der 35-kW-Sender erreicht 2,5 Millionen Hörer. Im September 1966 erhält die "Estuary Radio Ltd.", die Besitzerin der Station, eine Vorladung wegen illegaler Sendetätigkeit innerhalb der Dreimeilenzone. "Radio 390" wird zu einer Geldstrafe verurteilt und beendet seine Sendungen vorübergehend. Am 1. Januar 1967 wird die Station wieder aktiv, bis am 28. Juli 1967 der Sender endgültig abgeschaltet wird.
September 1965 Der Piratensender "King Radio" beendet seine Sendungen vom alten Armeeford Red Sands in der Themsemündung.
08.10.1965 In London wird der Post Office Tower in Betrieb genommen. Der Fernsehturm ist mehrere Jahre lang das höchste Bauwerk der Stadt.
11.10.1965 In den Niederlanden wird das dritte UKW-Programm durch Minister Vrolijk eröffnet. Ab dem 28. Dezember 1965 kann "Hilversum 3" auch auf Mittelwelle empfangen werden.
26.10.1965 Die Relaisstation Kigali (Rwanda) wird in Dienst genommen. Ein 250-kW-Kurzwellensender überträgt die Programme Internationaler Rundfunkdienste in ihr Zielgebiet.
Am 21. Juni 1969 wird ein zweiter 250-kW-Sender dazugeschaltet.
28.10.1965 Mit der Fertigstellung des 250-kW-Kurzwellensenders in Blomendal (südlich von Johannesburg) nimmt "Radio RSA", vorläufig mit dem Afrikadienst, den Sendebetrieb auf. Ein halbes Jahr später wird der mehrsprachige Auslandsdienst eingeführt.
Oktober 1965 Die französische Kolonie Neu-Kaledonien erhält Fernsehen.
07.11.1965 An der Dresdner Technischen Universität werden öffentliche Farbfernseh-Versuchsübertragungen durchgeführt.

Als erster Piratensender mit einem Programm rund um die Uhr beginnt "Radio Essex" auf 222 m mit den regulären Sendungen. Vom Ford "Knock John Tower" aus versorgt der 1-kW-Sender die Grafschaft Kent mit einem Lokalprogramm. Am 25. Dezember 1966 schließt die Station, jetzt als "Britains Better Music Station", weil die englischen Behörden herausgefunden haben, dass der Sender innerhalb der Dreimeilenzone aktiv ist.
11.11.1965 In Rhodesien (Zimbabwe) wird die "Rhodesia Broadcasting Corporation" gegründet.
November 1965 Auf den Winwood-Inseln wird der "Winward Island Broadcasting Service" in "Radio Free Grenada" umbenannt.
16.12.1965 In der DDR tagt das vom 16. - 18.12.1965 das 11. Plenum des ZK der SED. Erich Honecker hält eine Rede in welcher der junge Sender "DT 64" wegen der Sendung von Beat-Musik getadelt wird.

Audio: Erich Honecker zur Beatmusik auf dem 11. Plenum des ZK der SED (DT64)

      Quelle: [13]
28.12.1965 Ab dem 28. Dezember 1965 kann "Hilversum 3" auch auf Mittelwelle empfangen werden.
31.12.1965 Auch Schottland erhält einen Piratensender. Pünktlich zum Jahreswechsel meldet sich vom Sendeschiff Comet "Radio Scotland" auf 242 m. Die Station erreicht eine große Popularität im Norden des Landes, was dem Einsatz des Managers Tommy Shields zu verdanken ist.
Dezember 1965 Britt Wadner, die Betreiberin des Piratensenders "Radio Syd", beginnt mit Fernsehtestsendungen vom Sendeschiff "Cheeta 2" aus. Der 5-kW-Sender arbeitet auf UHF, Kanal 41. Das Vorhaben erweist sich bald als unrealistisch.

Erste Farbfernsehversuche von der "ORF".
1965 In der DDR wird das 3-Millionste Fernsehgerät angemeldet.

Auf der Ascension-Insel im Atlantischen Ozean meldet sich die Station "Volcana Radio" auf 1.600 kHz.

"Radio Monte Carlo" richtet Studios an der Rue Magellan in Paris ein, und beginnt auf Langwelle 218 kHz zu senden. Der 1200-kW starke Sender befindet sich in Col de la Madone, wo er die 320 m hohe Drei-Mast-Antenne speist.

Das Tourismus-, Informations- und Rundfunkdepartement der Seychellen führt auf der Hauptinsel Mahé das Radio ein.

"Rede Globo", das brasilianische Fernsehunternehmen der mächtigen Verlegerfamilie Marinho, wird in Betrieb genommen. Nach dem Vorbild der amerikanischen Networks überziehen sie das Land mit einem Netz von eigenen Stationen.

In Spanien wurden Versuchssendungen für den zweiten Fernsehkanal "TVE 2" aufgenommen.

In Brunei gibt es zwei Radiokanäle, die ihre Reichweite landesweit ausdehnen. Der Eine sendet in Malayisch und örtliche Dialekte, der Andere in Englisch, Mandarin und Gurkha.

Auf der Christmas-Insel meldet sich ein Radiotelefon-Sender und verbreitet für wenige Stunden täglich lokale Nachrichten ohne Rufzeichen.
03.01.1966 Das Fernsehen der DDR strahlt ein Fernseh-Vormittagsprogramm der "ARD" und dem "ZDF" aus.
20.01.1966 Der schwedische Piratensender "Radio Syd" stellt die Sendungen ein. Am 1. August 1962 verabschiedeten Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland ein Gesetz, das jegliche Art von Hilfe für die Piratensender unter Strafe stellte. "Radio Nord" und "Radio Merkur" beendeten daraufhin die Sendungen. Nur Britt Wadner, die Besitzerin von "Radio Syd", gab bis dahin nicht auf. Im Sommer 1965 mußte sie deswegen eine dreimonatige Gefängnisstrafe absitzen.
07.02.1966 Der "Westdeutsche Rundfunk" beginnt mit Farbfernsehtestsendungen.

Beginn ungewöhnlicher Fernsehdemonstrationen in Südvietnam. Eine Super Constellation der US-Navy kreist in einer Höhe von 10.500 Fuß über Saigon mit einer Geschwindigkeit von von 170 Meilen pro Stunde. An Bord befinden sich drei 2,5-kW-Sender, zwei Videokassetten-Geräte, Regiepult, 16-mm-Filmausrüstung und ein kleines Aufnahmestudio. Um 19.30 Uhr (Lokalzeit) sendet "THVN" das erste Programm auf Kanal 9 aus. Geboten werden Nachrichten, May-Day-Paradefilm, Unterhaltung, vietnamesisches Pilotentraining und kurze Ansprachen von Minister Nguyen Ky und US-Botschafter Henry Cabot Lodge. Im Juni des gleichen Jahres wird zwischen Südvietnam und den USA ein Abkommen getroffen, was zur Folge hat, dass die Amerikaner vier herkömmliche Bodenstationen installieren.
12.02.1966 Die Programmstelle der "Cumènanza Radio Rumantsch" in Chur (Schweiz) wird offiziell eröffnet. Sie gewährleistet die angemessene Berücksichtigung des rätoromanischen Sprachgebietes in den Radio- und Fernsehprogrammen der "SRG".
März 1966 Der "Swaziland Broadcasting Service" startet mit einem Rundfunkdienst.
20.04.1966 Das Laboratorium der "Nederlandse Radio Unie" (NRU) strahlt erstmals über Staatssender Stereosendungen aus.
01.05.1966 "Radio RSA" (Südafrika) beginnt mit dem Auslandsdienst in den Sprachen Englisch, Französisch und Portugiesisch. Zum Einsatz gelangt ein 250-kW-Sender der "H.F. Verwoerd-Anlage"
03.05.1966 Aus Kiew in der Ukrainischen Sowjetrepublik meldet sich "Radio Kiew" mit deutschsprachigen Sendungen.

Vor der englischen Küste beginnt ein neuer Piratensender zu senden. Der eine Sender an Bord der "Laissez Faire" nennt sich "Swinging Radio England" und ist auf die jüngeren Hörer abgestimmt. Der zweite Sender, für Hörer über zwanzig, bringt ein "Easy listening"-Format unter dem Namen "Britain Radio".
31.05.1966 Am tunesischen Nationaltag wird das Fernsehen offiziell eröffnet. Seit Jahresbeginn finden Testsendungen in arabischer und französicher Sprache statt. Zum Jahresende sind in Tunesien 5.500 Fernsehgeräte registriert.

Der Sender "World Radio University" verlässt das Rufzeichen "WRUL". Das "L" im Rufzeichen stand für "Lemmon", dem Gründer der Station.
Mai 1966 "Radio London" (Big L), der stärkste und populärste englische Piratensender wird im Mai 1966 durch einen 75-kW-"RCA"-Sender verstärkt. Die Musikauswahl, Top 40, US-Hits und LP`s, dazu professionelle DJ`s wie Paul Kay, Tony Windsor, Chris Denning, Kenny Everett, Graham Gill, John Peel usw. und perfekt produzierte "Jingels" (Stationsansagen) kommen beim europäischen Hörer gut an.
01.06.1966 Der Missionssender "Family Radio" ändert das Rufzeichen und sendet jetzt unter dem Namen "Radio New York World Wide".
02.06.1966 Nach weicher Landung der Mondsonde "Surveyor" erleben die Fernsehteilnehmer die erste Fernseh-Direktübertragung vom Mond. Die Aufnahmen werden über die Strecke Mond - Pasadena (Kalifornien) - Andover - Fernmeldesatellit "Early Bird" - Goohilly Down (Grossbritannien) - Eurovisionszentrale Brüssel empfangen.
04.06.1966 Auf 1.115 kHz (269 m) meldet sich Englands jüngster Piratensender, "Radio 270".
Juni 1966 Zwischen Südvietnam und den USA wurde ein Abkommen getroffen, was zur Folge hatte, dass die Amerikaner vier herkömmliche Fernseh-Bodenstationen installieren.
01.08.1966 In der Bundesrepublik und Westberlin gibt es 18.069.882 gemeldete Rundfunkhörer. Die Zahl der angemeldeten Fernsehteilnehmer im Bundesgebiet und Westberlin beträgt 12.199.800.
14.09.1966 Zwischen Stockholm und Eindhoven werden versuchsweise Farbfernseh-Sendungen via Eurovisionsnetz ausgetauscht.
30.09.1966 West-Berlin stellt die Drahtfunksendungen ein.

In Island wird das Fernsehen eingeführt. Aus Reykjavik wird das erste reguläre Fernsehprogramm ausgestrahlt. Aus finanziellen Gründen ist der Donnerstag sowie der ganze Monat Juli fernsehfrei. Diese Regelung wird erst 1983 geändert.
Sepember 1966 "Radio Portugal" nimmt in Pegoes vier 100-kW-Kurzwellensender in Dienst.

"Estuary Radio Ltd.", die Besitzerin der Piratenstation "Radio 390" erhielt eine Vorladung wegen illegaler Sendetätigkeit innerhalb der Dreimeilenzone und wird zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Sendungen wurden vorübergehend beendet. Am 1. Januar 1967 wird die Station wieder aktiv, bis am 28. Juli 1967 der Sender endgültig abgeschaltet wird.
01.10.1966 Inbetriebnahme des neuen Tagesschau-Studios an der Kreuzstrasse 20 in Zürich. Von dort wird die tägliche Informationssendung "Tagesschau - Téléjournal - Telegiornale" für die ganze Schweiz ausgestrahlt.
02.10.1966 Die niederländische Rundfunkgesellschaft "Televisie Radio Omroep Stichting" (TROS) beginnt mit Radio- und Fernsehsendungen. "TROS" entstand aus dem Unternehmen "Radio-TV-Noordzee" das, von einer künstlichen Insel aus operierend, im Dezember 1964 zum Schweigen gebracht wurde.
04.10.1966 Anlässlich der Feier des Unabhängigkeitstages beginnt "Radio Lesotho" mit 600 W zu senden.
26.10.1966 Gründung der staatlichen "National Iranian Radio and Television". 1967 werden Stationen in der Hafenstadt Bandar Abbas und in Rezaieh im Nordwesten Irans errichtet. Für die Finanzierung der Programme ist die Regierung zuständig. Fernsehgebühren für die Zuschauer gibt es nicht.
01.11.1966 Probeweise wird der neue TV-Sender Lopik 2 (für das zweite niederländische Fernsehnetz) mit einer Leistung von 100 kW eingeschaltet. Bis dahin war ein experimenteller 250-W-Sender in Betrieb.
04.11.1966 Der Piratensender "Swinging Radio England" stellt den Sendebetrieb ein. Gegen die Konkurrenzstationen "Caroline" und "London" kam der von amerikanischen Geschäftsleuten finanzierte Popsender nicht an. Das Sendeschiff geht jetzt vor Hollands Küste vor Anker. Die zweite Station an Bord, "Britain Radio", strahlt weiterhin mit Erfolg ein "Easy listening"-Programm aus.
14.11.1966 Nederlands populärer Piratensender "Radio Veronica" bekommt Konkurrenz. Vom Sendeschiff "Laissez Faire" aus nimmt "Radio Dolfijn" (vormals Radio England) mit einem leichten Unterhaltungsprogramm den Sendebetrieb auf. Im Volksmund wird der Sender bald "Radio Flipper" genannt.
05.12.1966 Der "Bayerische Rundfunk" beginnt mit Stereo-Versuchssendungen. Der offizielle Start findet am 24. Dezember 1966 statt.
21.12.1966 Manfred Börner erhält das Patent DBP 1254513 für den Einsatz eines direkt modulierten Halbleiterlasers mit Lichtleitfasern für die Nachrichtenübertragung. [261]
24.12.1966 Offizieller Start der Stereo-Sendungen des "Bayerische Rundfunk". Vorerst wird nur das zweite Programm in Stereo ausgestrahlt.
25.12.1966 Die englischen Behörden hatten herausgefunden, dass der Piratensender "Britains Better Music Station" (vorm. "Radio Essex") innerhalb der Dreimeilenzone aktiv ist. Er wurde geschlossen.
1966 Auf der Insel Palau, im westlichen Pazifik, nimmt die kommerzielle Station "WSZB" mit 250 W den Programmdienst auf. Der von der Regierung kontrollierte Sender erhöht 1979 die Sendeleistung auf 5 kW und wechselt die Frequenz von 1.500 auf 1.557 kHz.

Ab 1966 ist die landesweite Versorgung in Japan mit einem regelmäßigen Farbfernsehprogramm gesichert.
01.01.1967 Die Piratenstation "Radio 390" wurde wieder aktiv, bis am 28. Juli 1967 der Sender endgültig abgeschaltet wird.
02.01.1967 Start des Werbefernsehens in den Niederlanden.
27.01.1967 In London, Washington und Moskau wird das amerikanisch-sowjetisch-britische Abkommen über die friedliche Nutzung und Erforschung des Weltraums unterzeichnet.
09.02.1967 "Radio City" beendet um Mitternacht die Sendungen mit dem Song "The Party`s over". Nach Angaben der englischen Justizbehörden befand sich das Sendefort in territorialen Gewässern.
05.03.1967 "Radio RSA" (Südafrika) nimmt Sendungen in holländischer und deutscher Sprache auf.
15.03.1967 Die niederländische Piratenstation "Radio Dolfijn" ändert das Programmformat (bisher ein familienorientiertes Programm) und nennt sich jetzt "Swinging Radio 227". Die DJ`s an Bord der "Laissez Faire" Lex Harding, Harald Harkie, Dick Weeda, Look Boden und Bob Lens gestalten ein "Top 40"-Format und sprechen damit jüngere Hörer an.
21.04.1967 Radio Luxemburg schaltet in Marnach einen zweiten 100-kW-UKW-Sender auf 88,9 MHz dazu.
27.04.1967 Die ersten öffentlichen Farbfernsehsendungen werden anläßlich des Wettbewerbs um die "Goldene Rose von Montreux" vom Westschweizer Fernsehen ausgestrahlt und können im Bereich des Senders la Dôle empfangen werden.
April 1967 Durch eine Explosion in der Senderhalle in Scituate werden alle fünf Kurzwellensender der Station "Radio New York Woreldwide" vernichtet. Bis Oktober 1973 wird ein bescheidenes Ersatzprogramm ausgestrahlt. Die glorreichen Tage der, einst weltweit berühmten, Kurzwellenstation sind endgültig vorbei.
01.05.1967 Bis zum 31. Mai führen "SRG" und "PTT" gemeinsam eine Schwarzhöreraktion durch mit dem Ziel, die Schwarzhörer aufzuklären und zur Bezahlung der Hörgebühr in der Schweiz aufzufordern. Während der Aktion melden sich zwei- bis dreimal mehr Hörer als üblich an. 6.000 bis 7.000 Schwarzhörer dürften erfasst worden sein.
25.06.1967 13 Länder aus fünf Kontinenten gestalten gemeinsam die internationale Fernsehsendung "Our World". Das bunte Programm besteht aus kurzen Beiträgen aus Kultur, Wissenschaft, Medizin und Unterhaltung. Vier Fernsehsatelliten übertragen die Bilder weltweit.
01.07.1967 Einführung des Farbfernsehens in England. Von nun an strahlt "BBC 2" zehn Stunden pro Woche Farbprogramme aus. Verwendet wird das PAL-System (Phase Alternation Line). Ab 2. Dezember des gleichen Jahres wird das ganze Programm in Farbe gesendet. Das erste Fernsehprogramm der "BBC" wird erst 1969, mit der Umstellung von 405 auf 625 Zeilen, in Farbe ausgestrahlt.

Die Dauer der Werbezeit im Schweizer Fernsehen wird von bisher zwölf auf 14 Minuten (an Wochentagen) ausgedehnt.
23.07.1967 "Swinging Radio 227" stellt den Sendebetrieb ein. Die Schwesterstation "Radio 355" (vormals "Britain Radio") stellt, vom gleichen Schiff aus operierend, den Betrieb am 6. August ein.
28.07.1967 Der Piratensender "Radio 390" wurde endgültig abgeschaltet.
06.08.1967 "Radio 355" (vormals "Britain Radio") stellt den Betrieb ein.
14.08.1967 Mit der Ansage:

"This is Radio Niue, Station ZK2ZN, broadcasting on 550 kHz"

wird auf der Insel Niue im Pazifischen Ozean das Radiozeitalter eingeführt. An drei Tagen in der Woche wird ein zweistündiges Programm in Englisch und der Landessprache ausgestrahlt. 1969 wird das Programm auf 16 Stunden wöchentlich ausgedehnt.

Die englischen Piratensender "Radio London", "Radio Scotland" und "Radio 270" stellen unfreiwillig den Sendebetrieb ein.
15.08.1967 Der Bundesrat wählt für das Farbfernsehen in der Schweiz das PAL-System. Damit ist das offizielle Startsignal für die Durchführung der Pläne, die von der "PTT" und der "SRG" gemeinsam für das Farbfernsehen ausgearbeitet worden sind, gegeben.

In England tritt der Marine Offences Act in Kraft. Jegliche Unterstützung der Piratensender von England aus ist von nun an untersagt. Englischen Firmen ist es bei Strafe verboten, Reklamespots bei den Piratensendern zu buchen. Als einziger englischer Piratensender stellt "Radio Caroline" die Sendungen nicht ein. Die Stationen "North" und "South" nennen sich jetzt "Radio Caroline International". Das Werbebüro wird von London nach Amsterdam verlegt. Der Nachschub der beiden Sendeschiffe erfolgt von den Niederlanden aus.
24.08.1967 Das Deutsche Rundfunkmuseum wird in West-Berlin am Fuße des Funkturms eröffnet.
25.08.1967

Willy Brandt startet das Farbfernsehen
Quelle: [12]

Auf der "25. Deutschen Funkausstellung in Berlin" wird das, von Walter Bruch entwickelte, PAL-Farbfernsehen offiziell in der Bundesrepublik und Westberlin eingeführt.
In der Halle A der Berliner Funkausstellung erwarten 1.200 Ehrengäste den Start des Farbfernsehens. Das Bild der Ansagerin Edith Grobleben erscheint auf den riesigen Monitoren noch in Schwarz-Weiß. Dann, nach seiner Festrede, drückt Außenminister Willy Brandt auf den großen roten Knopf und gibt so symbolisch die Farbkameras frei. Das "ZDF" beginnt mit regelmäßigen Farbsendungen.
Es wurden bereits 50 verschiedene Farbfernseher vorgestellt.


Vorspann zur Ankündigung einer Farbfernsehsendung
Quelle: [51]

Audio: Jingle zur Ankündigung einer Farb-Fernsehsendung der ARD

      Quelle: unbekannt

Audio: Jingle zur Ankündigung einer Farb-Fernsehsendung des ZDF

      Quelle: unbekannt
26.08.1967 Erste Eurovisions-Sendung in Farbe. Die "ARD" überträgt den "Galaabend der Schallplatte" farbig von der "25. Deutschen Funkausstellung in Berlin".
01.09.1967 Auf der Christmas-Insel meldet sich die Station "VLU2" mit 500 W auf 1.420 kHz. Seit 1965 verbreitet die Station, ein Radiotelefon-Sender, für wenige Stunden täglich lokale Nachrichten ohne Rufzeichen.
13.09.1967 In den Niederlanden wird der Radio- und TV-Sender "Wieringermeer" eingeschaltet. Mit 10 kW werden die Radioprogramme aus Hilversum verbreitet.
21.09.1967 Anläßlich der 15. Firato (Radio- und TV-Messe in Amsterdam) wird in den Niederlanden das Farbfernsehen (PAL) eingeführt. Am 1. Oktober 1967 beginnt offiziell die einjährige Testphase.
24.09.1967 Der UHF-Sender Rigi, der auf Kanal 32 versuchsweise das Westschweizer Fernsehprogramm ausstrahlt, wird in Betrieb genommen.
30.09.1967 Als Ersatz für die verstummten englischen Piratensender bietet die "BBC" einen neuen Popsender an. 7.00 Uhr eröffnet DJ Tony Blackburn die neue Station "Radio One" auf 1.214 kHz mit seiner Breakfast-Show. "Radio One" verpflichtet die bekanntesten DJ`s aus der Piratensender-Aera.
01.10.1967 Der Österreichische Rundfunk beginnt mit einem dritten Radioprogramm. "Ö 3" ist ganz auf das jugendliche Publikum abgestimmt.

Das "Zweite Deutsche Fernsehen" erreicht 84 Prozent der Bevölkerung mit 77 Fernsehsendern und 191 Umsetzern, die im UHF-Bereich tätig sind.

In den Niederlanden beginnt offiziell die einjährige Testphase des Farbfernsehens (PAL).
02.10.1967 Prinz Bernhard eröffnet in Hilversum das neue Fernseh-Sendezentrum der "Nederlandse Televisie Stichting" (NTS) mit den Studios 1 und 2. Das Studio Irene, die Geburtsstätte des niederländischen Fernsehens, wird am gleichen Tag geschlossen.
07.11.1967 Der Moskauer Fernsehturm wird seiner Bestimmung übergeben. Mit einer Höhe von 540 Metern ist er das höchste Bauwerk Europas. In seinem Sendegebiet erreicht er 14 Millionen Einwohner.

Quelle: [1]
08.11.1967 Die "BBC" führt Lokalradio ein. Bereits acht Monate nach Benennung der ersten Standorte beginnt "Radio Leichester" auf 95,2 MHz zu senden. Weitere sieben Stationen folgen.
02.12.1967 In England strahlt "BBC 2" ab jetzt das ganze Programm in Farbe aus (vorher zehn Stunden pro Woche).
Dezember 1967 Das norwegische Fernsehen kann jetzt auch in Kikenes, im nördlichen Teil des Landes empfangen werden. Die Distanz von Oslo, der Sendezentrale, nach Kirkenes beträgt 1.843 km.
1967 Die private Gesellschaft "Hong Kong Television Broadcasts" (HKTVB) erhält von der Regierung eine TV-Lizenz. Bereits seit 1957 versorgt die Firma "Rediffusion" Hongkong mit einem Kabel-TV-Programm.

Der staatliche "National Iranian Radio and Television" errichtet Stationen in der Hafenstadt Bandar Abbas und in Rezaieh im Nordwesten Irans errichtet. Für die Finanzierung der Programme ist die Regierung zuständig. Fernsehgebühren für die Zuschauer gibt es nicht.
13.01.1968 Erste öffentliche Farbfernseh-Sendung in der deutschen Schweiz: Übernahme des internationalen Quiz "Einer wird gewinnen" des deutschen Fernsehens "ARD" in Farbe.
31.01.1968 Die "BBC" nimmt den Lokalsender "Radio Nottingham" in Betrieb.
12.02.1968 Es gibt vier Millionen Fernsehteilnehmer in der Deutschen Demokratischen Republik.
25.02.1968 Das erste Programm des Österreichischen Rundfunks "Ö 1" beginnt mit Stereo-Sendungen.
01.03.1968 In den Niederlanden werden Reklamesendungen eingeführt. Täglich dürfen die drei Hilversum-Sender zusammen 26 Minuten Radiospots ausstrahlen.
03.03.1968 Der Piratensender "Radio Caroline International" stellt unfreiwillig den Sendebetrieb ein. Niederländische Gläubiger kappen kurzerhand die beiden Sendeschiffe vor Englands Küste und schleppen sie nach Amsterdam. Die Werbekunden blieben seit dem 15. August 1967 fast gänzlich aus, und die "Caroline-Organisation" geriet in Schulden.
14.03.1968 "Radio Stokeon-Trent" heißt der neue lokalsender der "BBC".
01.04.1968 In Salisbury eröffnet der erste Lokalsender, "Radio Jacaranda", sein kommerzielles Programm. Der 1-kW-Sender arbeitet auf 1.255 kHz. Der finanzielle Erfolg der Station lässt weitere Sender wie "Radio Manica" in Umtali (1. Juni 1969) und "Radio Matopos" in Bulawayo (1. Januar 1970) entstehen.
28.04.1968 Die "Jordan Television Corporation" beginnt aus dem Studio in Amman drei Stunden täglich Fernsehprogramme auf Kanal 3 auszustrahlen. Im April 1974 wird das Farbfernsehen (PAL) eingeführt.
Mai 1968 Israels "General Television" hat sein Debut mit einer Live-Fernsehübertragung der Militärparade zu Ehren des 20. Unabhängigkeitstages in Israel. Israels Fernsehen verwendet das europäische 625-Zeilen-System und die PAL-Farb-Norm (seit 1983 sind alle Programme in Farbe). Die Hauptsendezentrale befindet sich in Jerusalem.
24.06.1968 Die "BBC" eröffnet den Lokalsender "Radio Leeds".
25.06.1968 In Quatar beginnt ein 10-kW-Sender mit der Ausstrahlung eines arabischen Programms auf Mittelwelle.
01.07.1968 Vier Wochen lang wird vom "Studio Allemán" auf Mallorca (Radio Popular) ein einstündiges Musikprogramm der "Europawelle Saar" mit Reiserufen und Informationen für Urlauber in Spanien ausgestrahlt.
August 1968 Mit der Unabhängigkeit der Insel Nauru wird dort mit australischer Hilfe der Rundfunk eingeführt. Der "Nauru Broadcasting Service" sendet 50 Stunden wöchentlich.
01.10.1968 Das Schweizer Fernsehen beginnt mit dem Farbfernsehbetrieb aus dem Fernsehstudio "Bellerive" in Zürich. Eingeweiht wird es durch "SRG"-Generaldirektor M. Bezençon, in Anwesenheit von Bundesrat Roger Bonvin. Vorerst werden Ansagen, eigenproduzierte Filme und Übernahmen aus dem Ausland von durchschnittlich sechs Stunden Dauer pro Woche in allen drei regionalen Programmen in Farbe ausgestrahlt.
27.11.1968 Das deutsche Bundeskabinett beschließt die Ratifizierung des sogenannten Piratensendergesetzes, das von zwölf Mitgliedstaaten des Europarats in Form einer Übereinkunft unterzeichnet wurde. Jede Unterstützung der, von internationalen Gewässern aus operierenden, Radiostationen ist somit strafbar.
11.12.1968 Es gibt eine Million Fernsehzuschauer in der Schweiz.
24.12.1968 Französische Techniker verwirklichen in Tripoli das Fernsehen. Der größte Teil des Programms wird importiert.
Dezember 1968 Die "Caroline-Organisation" (Radio Caroline 1964 - 1968) plant TV-Sendungen von einer fliegenden Super Constellation aus zu senden. "Caroline TV" wird Mitteleuropa aus 6.000 m Höhe mit Filmkonserven versorgen. An Bord des Propellerflugzeuges befindet sich ein 10-kW-Sender der "PYE Electronics Ltd.", der das farbige Programm (625-zeilig) zur Erde sendet. Der offizielle Start ist am 2. Juli 1970 vorgesehen. Verwirklicht wurde das Projekt von Ronan O'Rahilly, George Drummond und Terry Bates nie.
1968 Als "The Voice of the Coast" meldet sich in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) ein 1-kW-Sender auf 737 kHz. Der Senderpark wird 1970 durch zwei 10-kW-Sender (1.215 und 6.040 kHz) erweitert. Seit 1972 nennt sich "The Voice of the Coast" schlicht "Radio Dubai". Im darauffolgenden Jahr wird ein UKW-Dienst auf 62 MHz eingeführt.

In Ecuador wird der Sender "Televisa" als Sender mit nationaler Reichweite gegründet, dessen Studios Canal 8 und Canal 2 sich in Quito und in Guayaquil befinden.

In Rumänien wird ein zweites Fernsehprogramm eingeführt. Bis 1983 werden beide Programme nur in Schwarzweiss ausgestrahlt.

Im Iran wird die Fernsehgesellschaft "TVI" von der staatlichen Fernsehgesellschaft "National Iranian Radio & Television" (NIRTV) übernommen.

Der Mittelwellensender von "Radio Luxembourg" in Marnach verdoppelt seine Leistung von 600 kW auf 1.200 kW.

Ab 1968 wird das Angebot des Fernsehens in Portugal durch ein zweites Programm auf UHF erweitert.

Auf den Comoros Inseln wird ein 50-W-UKW-Sender auf 96 MHz in Betrieb genommen.

"Radio Tirana", der albanische Auslandsdienst, strahlte ab dann acht Blöcke zu 30 Minuten pro Tag in deutscher Sprache aus.
01.01.1969 Einführung des ORF-Farbferseh-Versuchsprogramm mit der von Intervision und Eurovision übernommenen TV-Übertragung des Neujahrskonzerts. Erste Farbfernsehversuche wurden bereits im Dezember 1965 ausgestrahlt.

Die Tarife für die Werbeminute im Schweizer Fernsehen werden von bisher 7.000 auf 7.900 Franken erhöht.
18.01.1969 Die erste Sendung der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck als Moderator wird ausgestrahlt.
02.03.1969 Zwischen Mitternacht und 1.10 Uhr strahlt "Radio Andorra" auf 701 kHz ein "Radio Caroline-Erinnerungsprogramm" in englischer Sprache aus. Der Plan, fortan täglich englische Programme ab Mitternacht auszustrahlen, wird nicht verwirklicht.
05.04.1969 "Südwest 3", das gemeinsame dritte Fernsehprogramm des "SDR", des "SWF" und des "SR", beginnt, (zunächst nur am Freitag-, Samstag- und Sonntagabend). Seit dem 19. September 1971 wird "S 3" täglich ausgestrahlt.
11.04.1969 Gründung von "Radio Veritas" auf den Philipinen. Die Station mit dem Rufzeichen "D2N8" sendet aus Manila mit 100 kW auf 15.310 kHz.
03.05.1969 Die Leistung des Landessenders Beromünster wird von 250 auf 500 kW erhöht, um Störungen durch ausländische Stationen entgegenzuwirken.
29.05.1969 Die "Nederlandse Radio Unie" und die "Nederlandse Televisie Stichting" werden aufgelöst. An deren Stelle tritt die "Nederlandse Omroep Stichting" (NOS). Die Dachorganisation der verschiedenen Radiogesellschaften ist zuständig für die Studios in Hilversum, koordiniert den Programmablauf und verfügt auch über eigene Sendezeit.
01.06.1969 In der englischen Grafschaft Wiltshire eröffnet der Lokalsender "Radio Manica". Weitere Sender, wie "Radio Matopos" in Bulawayo (1. Januar 1970) entstehen später.
21.06.1969 In der Relaisstation Kigali (Rwanda) wurde von der "Deutschen Welle" ein zweiter 250-kW-Sender dazugeschaltet.
Juni 1969 Auf dem Justizpalast in Brüssel wird ein Farbfernseh-Sender für Versuchszwecke in Betrieb genommen. Er arbeitet mit 500 W auf Kanal 50.

Der, am 06.04.1965 gestartete, Satellit "Intelsat 1" (Ealy Bird) beendet seine Nachrichtenübertragungen. Ursprünglich war er nur für eine achtzehnmonatige Funktion vorgesehen.
16.07.1969 Weltweit berichten unzählige Rundfunk- und Fernsehstationen vom Start des US-Raumschiffes "Apollo 11". Es begann der erste bemannte Flug zum Mond, mit einer Landung und einer sicheren Rückkehr auf die Erde.
Am 21. Juli betrat der Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch den Mond, kurz danach auch Edwin "Buzz" Aldrin. Michael Collins blieb im Kommandomodul "Columbia" des Raumschiffes zurück.
21.07.1969 Schätzungsweise 750 Millionen Menschen nehmen direkt über Radio und TV an der Mondlandung von Neil Armstrong und Edwin Aldrin teil.
06.08.1969 In Abu Dhabi wird das Fernsehen eingeführt.
28.08.1969 "26. Deutsche Funkausstellung Stuttgart" vom 28.08. - 07.09.1969.
01.09.1969 Das Fernsehen der deutschen und der französischen Schweiz beginnt mit der Ausstrahlung farbiger Werbespots.
18.09.1969 Offizielle Inbetriebnahme des Fernsehturmes Dresden-Wachwitz.
03.10.1969

Quelle: [52]
Der Berliner Fernsehturm wird durch Walter Ulbricht eingeweiht.

Am Vorabend des 20. Jahrestages der DDR wurde der Fernsehturm in Berlin Alexanderplatz seiner Bestimmung übergeben. Mit einer Gesamthöhe von 365 m war er damals das zweithöchste Turmbauwerk der Welt. Nur der Fernsehturm Ostankino in Moskau war mit 537 m höher. [4], [213]

07.10.1969

Walter Ulbricht startet das Farbfernsehen
Quelle: [51]

Anläßlich des 20. Jahrestages der DDR eröffnet Walter Ulbricht das "2. DDR-Fernsehen" und des Farbfernsehen (nach dem französischen SECAM-Verfahren).

Der Berliner Fernsehturm wird eröffnet.
08.10.1969 Ein 3-kW-Collins-Sender auf der Insel Mahe (Seychellen) strahlte die ersten Testsendungen auf 21.740 kHz aus.
15.11.1969 Das erste Fernsehprogramm der "BBC" wird von 405 auf 625 Zeilen umgestellt und auch in Farbe ausgestrahlt. Auch das kommerzielle "ITV" sendet in Farbe. Das zweite Fernsehnetz der "BBC" wurde schon am 1. Juli 1967 auf Farbe umgerüstet.
November 1969 Im November 1969 bezieht "TV-Malaysia" ein neues Sendegebäude in der Nähe von Kuala Lumpur. Gleichzeitig startet das zweite Fernsehprogramm.
01.12.1969 In Namibia, Südwestafrika, wird ein UKW-Rundfunkdienst in Betrieb genommen.
03.12.1969 Die 5.000ste Hauptausgabe der Tagesschau des bundesdeutschen Fernsehens wird ausgestrahlt.
1969 Der Iran unterhält drei Hörfunkprogramme im Inland: "Radio Iran" (landesweit), "Radio Teheran" (lokal) und das dritte Programm (für Minderheiten).

Der Höchststand der Telefonrundspruch-Abonnenten in der Schweiz ist erreicht (440.000). Ab jetzt nimmt die Zahl der Abonnenten ständig ab. Sechs verschiedene Radioprogramme werden störungsfrei in Mono angeboten.
Der Bundesrat ist grundsätzlich bereit, sich an der Verwirklichung eines europäischen experimentellen Fernsehsatelliten zu beteiligen.
01.01.1970 Der "Südwestfunk" nimmt in seinem dritten Radioprogramm die Jugendsendung "Pop-Shop" auf. Sie gehört bald zu den beliebtesten Sendungen in Deutschland.

In der englischen Grafschaft Wiltshire eröffnet der Lokalsender "Radio Matopos" in Bulawayo.
23.01.1970 Der Piratensender "Radio Nordsee International" beginnt mit Testsendungen in deutscher und englischer Sprache. Gesendet wird auf Kurz- und Mittelwelle sowie auf UKW. Die Schweizer Firma "MEBO-Telecommunications Ltd." ist Besitzerin des, als schwimmende Radiostation umgebauten, Küstenfahrers. Das Schiff, die "MEBO 2", befindet sich in internationalen Gewässern vor der holländischen Küste auf der Höhe von Noordwijk und beherbergt einen 105-kW-Mittelwellensender (RCA) sowie zwei Kurzwellensender a 10 kW (Brown Boweri und RCA) und einen 1-kW-UKW-Sender (Rhode & Schwarz). Der Sendemast ist 52 Meter hoch.
01.02.1970 Herausgabe der "Richtlinien für Berichtigungen" in der Schweiz.
28.02.1970 Um 6.00 Uhr beginnt der Piratensender "Radio Nordsee International" (RNI) mit dem offiziellen Programm auf 6.210 kHz, 1.610 kHz und 102 MHz. An Bord sind zwei komplette Studios untergebracht sowie ein Nachrichtenstudio. Die DJ's der ersten Stunde sind: Roger Day, Horst Reiner, Hannibal, Andy Archer, Carl Mitchell und Alan West.
Frühjahr 1970 Die progressive Radiostation "Geronimo" (über den gemieteten 400-kW-Mittelwellensender von "Radio Monte Carlo") beginnt auf 1.466 kHz den Sendebetrieb. "Radio Geronimo" wurde durch Jimmy Miller und Tony Secunda, beide Manager von Popgruppen, ins Leben gerufen. Jeweils Freitags und Samstags wurde von Mitternacht bis 2.00 Uhr ein alternatives Rock-Format ausgestrahlt. Mangels Werbekunden musste der Betrieb bald wieder eingestellt werden Durch die Belegung der Nachbarfrequenz vom Lokalsender "London", wurde der Empfang im Zielgebiet erheblich beeinträchtigt.
01.04.1970 Im niederländischen Radio-System erhält der "Evangelische Omroep" Sendezeit zugesprochen. Die erste Radiosendung war am 1. April, die erste TV-Sendung am 3. April 1970.
03.04.1970 Erste TV-Sendung der niederländischen "Evangelische Omroep".
09.04.1970 In Zürich findet die offizielle Übergabe des ersten Farbfernseh-Übertragungszuges durch die "PTT" an die "SRG" statt. Er wird dem Fernsehen der deutschen und der rätoromanischen Schweiz zur Verfügung gestellt.
Am 1. Oktober 1970 wird in Lugano der zweite Farbfernseh-Übertragungszug dem Fernsehen der italienischen Schweiz übergeben. Das Westschweizer Fernsehen in Genf erhält am 9. September 1971 den Farb-Reportagezug.
01.05.1970 Über Mittelwellen- und UKW-Sender auf Teneriffa, Mallorca, in Barcelona und Malaga verbreitet "Radio Maritim" ein deutschsprachiges Programm. Der Werbesender gehört der Firma Gruner und Jahr.
07.05.1970 Auf den Seychellen beginnt die "Far East Broadcasting Association" (FEBA) mit der Ausstrahlung christlicher Programme. Ein 3-kW-Collins-Sender auf der Insel Mahe strahlte bereits am 8. Oktober 1969 die ersten Testsendungen auf 21.740 kHz aus. Jetzt steht ein 10-kW-Sender im Dienst.
12.05.1970 Auf die Radiostation "KPFT-FM" in Houston, Texas, wird ein Bombenanschlag verübt. Die Station gehört zur, 1949 gegründeten, "Pacifica"-Radiogruppe (Noncommercial Radical Network).
03.06.1970 Die "Deutsche Welle" eröffnet in Sines (Portugal) eine Relaisstation für Sendungen nach Osteuropa. Von der internationalen Gesellschaft "Radio Trans Europe" mietet sie zwei Kurzwellensender mit je 250 kW Leistung.
14.06.1970 Der niederländische Piratensender "Capital Radio" startet mit Testsendungen. Am 1. September 1970 beginnen die regelmäßigen Sendungen auf 1.115 kHz. An Bord der "M.V. King David" befindet sich ein 10-kW-"RCA"-Sender und als Antenne dient ein Hula-Hoop-Metallring mit 67 Fuß Durchmesser. Dieses System erweist sich auf rauher See als sehr störanfällig.
In der Nacht vom 9. Auf den 10. November 1970 bricht die Ankerkette und das Schiff treibt auf die Küste von Noordwijk zu. Daraufhin ist die Betreiberin, die "International Broadcasters Society" in Bussum gezwungen, Konkurs anzumelden.
24.06.1970 "AEG-Telefunken" und "Teldec" stellen in West-Berlin die erste Bildplatte der Welt vor.
15.08.1970 In Quatar wird das Fernsehen eingeführt (täglich drei bis vier Stunden).
21.08.1970 "27. Deutsche Funkausstellung Düsseldorf" vom 21.08. - 30.08.1970.
22.08.1970 Mit Inbetriebnahme der Mehrzweckanlage auf dem "Mont Pèlerin" durch die "PTT" wird ein wesentlicher Fortschritt der Empfangs- und Übermittlungsverhältnisse für Radio und Fernsehen in der Westschweiz erziel.
04.09.1970 Die "BBC" eröffnet in Bristol einen gleichnamigen Lokalsender.
24.09.1970 Nach neunmonatiger Sendetätigkeit stellt "Radio Nordsee International" den Betrieb vorläufig ein.
01.10.1970 In Lugano wurde der zweite Farbfernseh-Übertragungszug dem Fernsehen der italienischen Schweiz übergeben. Das Westschweizer Fernsehen in Genf erhält am 9. September 1971 den Farb-Reportage-Zug.
06.10.1970 Die "BBC" nimmt den Lokalsender "Radio London" in Betrieb. Der 20-kW-Mittelwellensender arbeitet auf 1.457 kHz (206 m).
29.10.1970 "Radio Oxford", ebenfalls ein "BBC"-Lokalsender, nimmt den Sendebetrieb auf Mittelwelle und UKW auf.
Oktober 1970 Die progressive Radiostation "Geronimo" (über den gemieteten 400-kW-Mittelwellensender von "Radio Monte Carlo") stellt nach mehrmonatiger Tätigkeit den Sendebetrieb auf 1.466 kHz mangels Werbekunden ein. "Radio Geronimo" wurde im Frühjahr 1970 durch Jimmy Miller und Tony Secunda, beide Manager von Popgruppen, ins Leben gerufen. Jeweils Freitags und Samstags wurde von Mitternacht bis 2.00 Uhr ein alternatives Rock-Format ausgestrahlt. Durch die Belegung der Nachbarfrequenz vom Lokalsender "London" wurde der Empfang im Zielgebiet erheblich beeinträchtigt.
09.11.1970 Der neueste Lokalsender der "BBC" nennt sich "Radio Birmingham".

In der Nacht vom 9. Auf den 10. November 1970 bricht die Ankerkette und das Sendeschiff "M.V. King David" ("Capital Radio") treibt auf die Küste von Noordwijk zu. Daraufhin ist die Betreiberin, die "International Broadcasters Society" in Bussum gezwungen, Konkurs anzumelden.
29.11.1970 Der erste "Tatort" wird ausgestrahlt ("Taxi nach Leipzig").
31.12.1970 Die "BBC" eröffnet zwei weitere Lokalstationen: "Radio Solent" (Southampton) und "Radio Teeside" (Middlesbrough). Die letztere Station wird später in "Radio Cleveland" umbenannt.
1970 Durch Staatsvertrag der Länder werden zum Jahresbeginn die Rundfunkgebühren erstmals seit 1924 angehoben, für den Hörfunk von 2,00 auf 2,50 DM.

Die "BBC"-Sendestelle Woofferton in Herefordshire geht außer Betrieb. Sie war seit 17.10.1943 im Betrieb.
01.01.1971 Mit Inbetriebnahme des 100-kW-Senders in Waver, wird das Fernsehen in Belgien farbig.
20.02.1971 Der Piratensender "Radio Nordsee International" ist mit einem englischsprachigen Programm wieder "on air". Die Firma "NV Expliotatie Maatschappij Radio Noordzee" versorgt ab dem 7. März 1971 ein holländisches Programm, das tagsüber zur Ausstrahlung gelangt und zuerst in Hilversum, später in Naarden vorproduziert wird. Als Star-DJ's sind Joost de Draaijer und Jan Van Veen (beide ex Radio Veronica) engagiert.
13.03.1971

Quelle: [55] CDS310

Quelle: [54]
Die "Messewelle Leipzig" wird erstmalig ausgestrahlt. Sie sollte ein "Kundendienstprogramm aus Leipzig für Messegäste und Gastgeber" sein und war auf leichte Unterhaltung und Information orientiert, die auch auf die Hörgewohnheiten ausländischer, insbesondere westlicher Messebesucher abgestimmt waren.
21.03.1971 Die Schaltzentrale des niederländischen Fernsehens in Bussum wird durch ein Feuer zerstört.
22.03.1971 Die Ruine des VOX-Hauses in Berlin (1. Rundfunksender Deutschlands) wird gesprengt.
06.04.1971 Aus dem Studio in Monte Carlo (später aus Paris) führt "Radio Monte Carlo" ein arabisches Unterhaltungsprogramm für den Nahen Osten ein. "RMC Moyen Orient" sendet aus Zypern auf Mittelwelle (20 kW) und stundenweise auch auf Kurzwelle. Am 1. Mai 1974 wird am Kap Greco ein 600-kW-Sender auf 1.233 kHz in Dienst genommen.
15.05.1971 Auf das Sendeschiff von "Radio Nordsee International" wird ein Bombenanschlag verübt, organisiert von der Konkurrenz-Station "Veronica". Wie durch ein Wunder wird niemand verletzt und der Sendebetrieb kann ohne große Verzögerung aufrechterhalten werden.
Die Schweizer Geschäftspartner E. Meister und E. Bollier (MEBO Telecommunications Ltd.) und Besitzer von "Radio Nordsee International" versprachen im September 1970 der "Veronica-Organisation" vor der niederländischen Küste keine Sendungen mehr aufzunehmen. Der "Veronica-Organisation" war diese Zusage eine Million Gulden wert. Die "MEBO Ltd" ihrerseits stattete den Betrag im November zurück und bereiteten das "Comeback" ihrer Station vor.
17.07.1971 In Humble City (New Mexico, USA) beginnt "KCYE" mit 1 kW für eine Hörerschaft von nur 200 Personen auf 1.110 kHz zu senden.
23.07.1971 Die "Deutsche Welle" beginnt mit ersten Testsendungen ihrer Relaisstation auf Malta. Diese Station soll die Hörbarkeit der Programme für den nordafrikanischen Bereich verbessern.

Audio: Deutsche Welle - Relaisstation Kigali, Ruanda Burundi

      Quelle: unbekannt
27.08.1971 "28. Internationale Funkausstellung Berlin" vom 27.08. - 05.09.1971.
19.09.1971 "Südwest 3" (S 3) wird ab sofort täglich ausgestrahlt.
01.10.1971 Über "Radio Trans Europe" in Seines, beginnt "Adventist World Radio" (AWR) mit dem Europa-Service in zwölf Sprachen christliche Programme auszustrahlen.

Das erste Farbfernsehstudio in Zürich-Seebach ist betriebsbereit. Als erste Farbproduktion aus dem neuen Studio wird am 12. Dezember das Fernsehspiel "Ein Kind ist verschwunden" von Sylvia Frey und Jo Scheurer ausgestrahlt.
18.10.1971 Über das örtliche Kabelnetz in Melick-Herkenbosch wird die erste lokale TV-Sendung in den Niederlanden verbreitet. Auf dem Programm stehen eine Gemeinderats-Sitzung und eine Modeshow.
14.11.1971

Quelle: [1]

Quelle: unbekannt

Quelle: [13]

Quelle: [13]
Das Staatliche Komitee für Rundfunk beim Ministerrat der DDR beschließt, dass der "Deutschlandsender" und die "Berliner Welle" ihre Sendungen einstellen. Auf den Frequenzen dieser Sender beginnt am 15. November als neuer Sender die "Stimme der DDR" ihr Programm.
12.12.1971 Als erste Farbproduktion aus dem neuen Studio Zürich-Seebach wird das Fernsehspiel "Ein Kind ist verschwunden" von Sylvia Frey und Jo Scheurer ausgestrahlt.
25.12.1971 Die Rundfunkstation "BFBS" in Singapur nimmt den Sendebetrieb auf.
1971 Die Quadrophonie wird in der Verstärkertechnik eingeführt.

Start von Rudi Carrells Quiz-Show "Am laufenden Band".

Der Bayerische Rundfunk startet als erster mit einem dritten Hörfunkprogramm, das vor allem als Servicewelle für Autofahrer konzipiert ist.

Auf Barbados strahlt die "Caribbean Broadcasting Corporation" ihr Programm in Farbe aus.
01.01.1972 Die Norweger kommen in den Genuss des Farbfernsehens (PAL-System).
03.01.1972 Der Name "Deutscher Fernsehfunk" wird in "Fernsehen der DDR" geändert. Auf dem 1971 durchgeführten Parteitag der SED wurde die weitere Durchsetzung der Eigenstaatlichkeit der DDR festgelegt. Danach sollten alle Wortstämme in denen das Wort "deutsch" vorkommt, geändert werden. [4], [213]
29.01.1972 Die erste Ausgabe der Unterhaltungssendung "Ein Kessel Buntes" wurde im 1. Programm des DDR-Fernsehens ausgestrahlt. Durch die Sendung führten "Die drei Dialektiker" Manfred Uhlig, Lutz Stückrath und Horst Köbbert. [10]

Erste Testsendung von "Swasi Commercial Radio". Das offizielle Programm ist auf 1.376 kHz (50 kW), 3.223 kHz (10 kW) und 6.155 kHz (10 kW) zu empfangen. Die Sender stehen in Swasiland, das Büro ist in Johannesburg beheimatet.

Januar 1972 Das Westschweizer Fernsehen bezieht das neue Hochhaus am Quai de l`Ecole de Médecine 20 in Genf.
17.02.1972 Die "PTT"-Betriebe und die algerischen Behörden beschließen, bis auf weiteres, den Sender Ain Beida auf 533 kHz und den Landessender Beromünster auf 527 kHz zu betreiben nachdem Betriebsversuche mit Frequenzersatz zwischen den beiden Mittelwellenstationen eine erhebliche Verminderung der gegenseitigen Störungen ergeben haben.
06.03.1972 6. - 11. März 1972: Die "Union der Europäischen Rundfunkorganisationen" (UER) veranstaltet, unter dem Vorsitz und auf Initiative ihres Präsidenten "SRG"-Generaldirektor Marcel Bezençon, in Rom eine Satelliten-Weltkonferenz an der alle internationalen Rundfunkorganisationen vertreten sind.
20.03.1972 Einweihung der neuen Sendeanlage des stärksten Kurzwellensenders der Schweiz (500 kW) in Sottens für die regelmäßige Übertragung von Überseeprogrammen des "Schweizerischen Kurzwellendienstes". Die Station ist mit einer drehbaren Vorhangantenne ausgestattet. regelmäßige Übertragung beginnen am 7. Mai 1972.
02.04.1972 Zum offiziellen irischen Rundfunkdienst in englischer Sprache, gesellt sich in gälischer Sprache "Radio Na Gaeltachta" dazu. 60 Mitarbeiter gestalten das Programm, das anfangs nur Nachmittags aus den drei Studios in gälischen Gebieten kommt. Die drei Sender stehen in Conamora (599 kHz - 2 kW), Corca Dhuibhne (962 kHz - 1 kW) und in Tir Chonaill (1.250 kHz - 10 kW).
10.04.1972 In Wertachtal wird der erste 500-kW-Kurzwellensender der "Deutschen Welle" eingeschaltet.
23.04.1972

Quelle: [13]
Das dritte Hörfunkprogramm des "Hessischen Rundfunks", zuvor nur zur Ausstrahlung der Gastarbeitersendungen genutzt, wird zur Autofahrer-Welle. Zwischen 5.30 und 19.00 Uhr werden nicht nur Verkehrsmeldungen und Reisetips, sondern auch ein Musikprogramm in wilder Mischung gesendet: Von Popmusik bis Operette ist alles vertreten.
07.05.1972 Der stärkste Kurzwellensender der Schweiz (500 kW) nimmt in Sottens die regelmäßige Übertragung von Überseeprogrammen des "Schweizerischen Kurzwellendienstes" auf. Die Station ist mit einer drehbaren Vorhangantenne ausgestattet.
03.06.1972 Eine Delegation des sowjetischen Staatskomitees für Rundfunk und Fernsehen in Moskau führt mit der Generaldirektion der "SRG" in Bern Verhandlungen über die Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der Sowjetunion im Bereich der Massenmedien.
12.06.1972 Einweihung der Kurzwellen-Rundfunksendestelle Wertachtal der "Deutschen Welle" durch den Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, Georg Leber. Drei 500-kW-Sender sind in Betrieb, fünf Weitere im Bau. Alle Sender (Telefunken und Brown Boveri & Cie) weisen eine Breitbandigkeit von 5,9 MHz bis 26,7 MHz (49 m- bis 11 m-Band) auf. Am 24. Juli und 7. August 1972 werden die nächsten zwei Sender eingeschalten.
27.06.1972 In Frankfurt/Main wird die halbautomatische Schaltzentrale der Deutschen Bundespost für Tonrundfunkübertragungen, der sogenannte "Tonstern Frankfurt", offiziell in Betrieb genommen. Damit steht allen "ARD"-Rundfunkanstalten ein besonderes Leitungsnetz für Tonübertragungen zur Verfügung.
Juni 1972 "Radiobras", der brasilianische Auslandsdienst, strahlt die erste Testsendung in englischer Sprache nach Europa aus.
01.07.1972 Der "Deutsche Soldatensender 935" der DDR stellt nach Abschluss des Viermächteabkommens seinen Betrieb ein.
Juli 1972 Eine amerikanische Firma mietet den 100-kW-Sender der "Malawi Broadcasting Corporation". Unter der Bezeichnung "Lakeland Radio" wird täglich ein zweistündiges kommerzielles Programm auf Kurzwelle geboten.
07.08.1972 In der Kurzwellen-Rundfunksendestelle Wertachtal der "Deutschen Welle" werden die nächsten zwei neuen 500-kW-Sender eingeschalten.
26.08.1972 Nach der schrittweisen Umrüstung der Senderkette des 1. Programmes des DDR-Fernsehens auf Farbtüchtigkeit beginnt der Versuchsbetrieb der Farbsendungen über die Senderkette des ersten Programmes. [4], [213]
01.09.1972 Rätoromanische Radiosendungen werden von nun an gesamtschweizerisch ausgestrahlt.
03.09.1972 "Radio Jamaica" führt den Stereo-Rundfunk ein. Dieser Service nennt sich "Capital Stereo".
21.09.1972 Erste quadrofonische Radiosendung in Europa. Die Rundfunkvereinigungen "AVRO" und "NCRV" übertragen aus der Geerte-Kirche in Utrecht ein Konzert des Radioorchesters.
29.09.1972 Der 1968 verstummte Piratensender "Radio Caroline" nimmt seine Sendetätigkeit vor der niederländischen Küste wieder auf. In den späten Abendstunden wird auf 1.187 kHz Nonstopmusik ohne Stationsansage gesendet. Weitere Tests folgen bis zum 12. November. An diesem Tag knickt ein starker Sturm den Sendemast auf dem Radioschiff "Mi Amigo" ab. Weitere Sendungen folgen im Dezember 1972 und im Frühling 1973.
02.10.1972 Erst jetzt wird in Bombay des zweite indische TV-Zentrum eröffnet.
14.11.1972 Aus dem neuen Fernsehstudio Zürich-Seebach werden die ersten Sendungen ausgestrahlt.
01.12.1972 Einführung des kodierten Verkehrsfunks (VF).
Dezember 1972 Erst im Dezember 1972 hat jede der 29 Provinzen Chinas mindestens eine TV-Station.

Der Piratensender "Radio Caroline" machte weitere Sendungen, weitere folgen Frühling 1973.
1972 Der Grundlagenvertrag der DDR mit der BRD, abgeschlossen 1972, brachte auch für die Programmgestaltung in der DDR Veränderungen. Die Sender erhielten programmliche Schwerpunkte zugewiesen: "Radio DDR" war für den innerstaatlichen Bereich zuständig. "Deutschlandsender" wurde in "Stimme der DDR" umbenannt (weil der Begriff Deutsch nicht mehr geduldet wurde). Er interpretierte außenpolitische Themen. Der "Berliner Rundfunk" war Repräsentatant der Hauptstadt. "Radio Berlin International" sendete Programme für das Ausland.

Der Internationale Dienst der, 1936 gegründeten, "Canadian Broadcasting Corporation" (CBC) wird in "Radio Canada International" (RCI) umbenannt.

Die ersten Testsendungen für das Ausland von "Radio Nacional de Brasilia" wurden ausgestrahlt.

Ab 1972 versorgt die "Voice of Kenia" (VOK) drei inländische Programme: Eines in Suaheli, eines in Englisch und ein Programm, das 14 lokale Sprachen berücksichtigt.

Seit 1972 nennt sich "The Voice of the Coast" schlicht "Radio Dubai". Im darauffolgenden Jahr wird ein UKW-Dienst auf 62 MHz eingeführt.
08.01.1973 Die ARD sowie die 3. Programme der Sender NDR, BR und SFB beginnen mit der Ausstrahlung der Vorschul- und Kinderserie Sesamstraße in deutscher Sprache.
14.01.1973 Mit Elvis Presleys, via Satellit übertragenem, Konzert "Aloha from Hawaii" wird erstmals ein Ereignis dieser Art in verschiedenen Ländern live im Fernsehen ausgestrahlt.
Januar 1973 Entstehung von, um die dreißig kleinen, unautorisierten Kabelsystemen in Nord- und Mittelitalien - unter ihnen "Tele Biella", das bei der gerichtlichen Auseinandersetzung ausdrücklich als "nicht widerrechtlich" erklärt wird.
01.03.1973 Das Schweizer Fernsehen sendet die Tagesschau in Farbe. An diesem Tag ist die Tagesschau von der Kreuzstrasse 26 ins neue Fernsehstudio Zürich-Seebach umgezogen.
29.03.1973 Das Decreto Gioia (Postministerium) verbietet bei Strafe, Kabelsysteme in Italien anzulegen oder in Betrieb zu nehmen.
März 1973 Das "Korean Broadcasting System" wird in eine öffentlich-rechtliche Anstalt umgewandelt und ist seitdem frei von direkter staatlicher Aufsicht. Die Sendetätigkeit von "KBS" geht ins Jahr 1927 zurück, im damals noch unter japanischer Herrschaft stehende Korea.
02.04.1973 Durch einen heftigen Sturm wird das Sendeschiff von "Radio Veronica", die "Norderney", aus der Verankerung gerissen und bleibt, nach einer abenteuerlichen Fahrt, auf dem Strand von Scheveningen liegen. Am 18. April gelingt es einer Bergungsfirma mit Baggern und einem Schleppschiff die "Norderney" wieder aufs offene Meer zu schleppen, wo die Sendungen wieder aufgenommen werden.
11.04.1973 Seit 12.00 Uhr ist "Radio Veronica" wieder zu hören, allerdings über den Sender von "Radio Caroline" (1.187 kHz).
01.05.1973 Das bulgarische Fernsehen beginnt mit Farbsendungen.
19.05.1973 Als "Northern Service" führt "Radio Bahamas" auf 1.060 kHz ein drittes Programm ein.
26.05.1973 Abie Nathans Friedensschiff mit dem Sender "The Voice of Peace" meldet sich zum ersten Mal im Äther. Seitdem ist die Station vor Israels Küste mehr oder weniger regelmäßig auf Mittelwelle 1.540 kHz und UKW 100 MHz aktiv mit Friedensbotschaften und Pop-Musik zu hören.
Mai 1973 Der Mittelwellensender Sarnen, als Ergänzung zu "Beromünster" wird in Betrieb genommen. Der Sender Sarnen arbeitet mit einer Steilstrahlantenne und hat eine Sendeleistung von 300 kW. Mit einer solchen Sendeantenne wird, statt der üblichen horizontalen Energieabstrahlung, der Hauptteil der Energie senkrecht nach oben Richtung Ionosphäre abgestrahlt. Hier werden die Wellen zur Erde reflektiert (Springbrunneneffekt).

Frank Elsner tritt die Nachfolge des verstorbenen Helmut Stoldt als Programmdirektor von Radio Luxemburg an.

Das Pekinger Fernsehen, gegründet 1958, sendet in Farbe nach dem PAL-System.
22.06.1973 Gründung der "Veronica Omroep Stichting" (VOS) in den Niederlanden. Aufgrund des Artikels 19 der Rundfunkgesetzgebung ist "VOS" in der Lage, Sendezeit für Radio- und Fernsehprogramme festzulegen. Weist eine Rundfunkgesellschaft 40.000 zahlende Mitglieder vor, erhält sie vier Stunden Sendezeit pro Woche (drei stunden Radio und eine Stunde Fernsehen).
26.06.1973 In den Niederlanden wird ein neues Piratensendergesetz beschlossen. Es tritt am 1. September 1974 in Kraft und verbietet jegliche Unterstützung der Seesender.
15.07.1973 Der Belgier A. Landschoot mietet bis Mitte Oktober Sendezeit bei "Radio Caroline" und strahlt tagsüber von der "M.V. Mi Amigo" ein vorproduziertes Unterhaltungsprogramm aus.

Am 23. Dezember 1973 erhält "Radio Atlantis" ein eigenes Sendeschiff, die "Jeaniene", und bietet neben dem flämischen Programm auch einen englischen Service an.
24.07.1973 Als Nachfolger von "Radio Caroline" beginnt "Radio Seagull" vom Sendeschiff "Mi Amigo" aus moderne Musik auszustrahlen. Am 23. Februar 1974 nennt sich die Station wieder "Radio Caroline".
31.08.1973 "29. Internationale Funkausstellung Berlin" vom 31.08. - 09.09.1973.
03.09.1973 Während der Funkausstellung in Berlin wird zum ersten Mal Kunstkopfstereofonie in der Öffentlichkeit vorgeführt.
22.09.1973 Einweihung des Fernsehstudios Zürich-Seebach und offizielle Übergabe an den Direktor des Fernsehens "DRS", Dr. Guido Frei, durch "SRG"- Zentralpräsident Dr. Ettore Tenchio.
28.09.1973 Über das örtliche Kabelnetz wird in Freiburg der erste (zweisprachige) Lokalfernsehversuch der Schweiz durchgeführt.
08.10.1973 Einführung privater Lokalsender in England. Verantwortlich für die Lizenzvergabe ist die "Independent Broadcasting Authority". Die "IBA" überwacht auch die Programmplanung, kontrolliert die Werbung und betreibt die Sendeanlagen. Als erste "ILR"-Station (Independent Local Radio) nimmt die "London Broadcasting Company" den Sendebetrieb auf. Gesendet wird auf 97,3 MHz und 719 kHz (später 1.151 kHz). "LBC" bringt Wortprogramme aller Art wie Nachrichten- und Informationssendungen. Im Weiteren unterhält sie eine Agentur, um die anderen, noch folgenden Lokalsender mit Nachrichten zu versorgen.
15.10.1973 In der Nacht vom 14. Auf den 15. Oktober beginnt "Hilversum 3" mit dem Nachtprogramm und ist somit rund um die Uhr zu hören.
16.10.1973 Die zweite "ILR"-Station, "Capital Radio" in London, beginnt mit einem Top-40-Unterhaltungsprogramm auf Mittelwelle und UKW (557 kHz und 95,8 MHz) zu senden.
19.10.1973 Die Radiomission "Family Radio" übernimmt die Kurzwellen-Sendeanlagen von "Radio New York Worldwide".
11.11.1973 Zum Geburtstag des Königs Jingme Dorji Wangchuk, wird der Rundfunk in Bhutan eingeführt. Der 400-Watt-Sender von "Radio Nacional Youth Assoziation of Bhutan" (NYAB) strahlt jeden Sonntag ein einstündiges Programm auf 7.040 kHz aus. Als zweite Frequenz wird 4.690 kHz genannt. Unter staatlicher Regie wird der Sender 1978 gestellt.
01.12.1973 Gründung der "National Broadcasting Commission Papua New Guinea".
23.12.1973 "Radio Atlantis" erhält ein eigenes Sendeschiff, die "Jeaniene", und bietet neben dem flämischen Programm auch einen englischen Service an.
31.12.1973 In der Region Glasgow nimmt der private Lokalsender "Radio Clyde" den Sendebetrieb auf.
1973 Vom RIAS-Berlin wird die Kunstkopfstereofonie eingeführt. Die Wiedergabe ist für Kopfhörer empfohlen. Dieses Verfahren hat sich nicht weiter durchsetzen können und ist heute fast vergessen.

Einführung regelmäßiger Farbfernseh-Sendungen auch im 1. Programm des DDR-Fernsehens.

"RTV-International", eine amerikanische Firma, führt in Bahrain ein kommerzielles Farbfernsehen ein (625 Zeilen).

Die "Office de Radiodiffusion et Télévision du Benin wird gegründet. Die "ORTB" beschäftigt 295 Personen.
In Cotonou (Benin) werden die ersten zwei 500-Watt-UKW-Sender dazugeschaltet (92,2 und 95,5 MHz).

Die deutsche Bundesregierung beruft die "Kommission für den Ausbau des technischen Kommunikationssystems (KtK)".

Seit 1973 besteht auf den britischen Cayman-Inseln ein Universitätssender, "Radio ICCI-FM" (101,1 MHz), der nur kulturelle und Bildungsprogramme ausstrahlt.
01.01.1974 Die Preisbindung im Handel der BRD wird aufgehoben und verboten.

Die "AG für das Werbefernsehen" erhöht den Einschaltpreis für eine Minute und für die ganze Schweiz von bisher 12.000 auf 13.400 Franken. Die durchschnittliche Werbezeit eines Wochentages beträgt nun 19 Minuten.

Vor der niederländischen Küste beginnt der Piratensender "Radio Mi Amigo", vom gleichnamigen Schiff aus, auf 1.187 kHz tagsüber ein flämisch/holländisches Programm zu senden.
04.01.1974 In Abu Dhabi wird das PAL-Farbfernsehen eingeführt.
23.02.1974 Am 23. Februar 1974 nennt sich die Station "Radio Seagull" vom Sendeschiff "Mi Amigo" wieder "Radio Caroline".
10.03.1974 "Radiobras", der brasilianische Auslandsdienst, nimmt einen 250-KW-Kurzwellen-Sender in Dienst.
26.03.1974 Das neue Sendezentrum des "Zweiten Deutschen Fernsehens" in Mainz-Lerchenberg wird in Betrieb genommen. Im neuen Gebäude sind rund 1.700 Mitarbeiter beschäftigt.
27.04.1974 In Hongkong führt die Firma "Rediffusion" ein Fernsehprogramm in englischer Sprache ein.
April 1974 In Jordanien wird das Farbfernsehen (PAL) eingeführt.
18.05.1974 Der 646,38 Meter hohe Sendemast Radio Warschau in Konstantynow (Polen) wird fertig gestellt. Der am 30. Juli offiziell in Betrieb genommene Sendemast ist bis zu seinem Einsturz am 8. August 1991 das höchste Bauwerk der Welt.
Mai 1974 Das Zürcher Verlagshaus "Jean Frey AG" plant, im Fürstentum Liechtenstein eine Radiostation zu errichten. "Radio Liechtenstein" soll durch Werbung finanziert werden. Die Liechtensteiner und die Schweizer Behörden lehnen das Projekt ab. Liechtenstein ist in Sachen "PTT" an den Postvertrag von 1920 gebunden, der den Schweizern die ganze "PTT"-Hoheit zusichert.
22.06.1974 In Plock, nordwestlich von Warschau, wird ein neuer Rundfunkturm seiner Bestimmung übergeben. Installiert sind neben den Dienstleitungen der Post auch UKW- und Langwellensender des polnischen Rundfunks.
01.07.1974 Scheich Al-Thani eröffnet in Quatar das Farbfernsehen (PAL-System).
15.07.1974 Die 29jährige TV-Moderatorin Christine Chubbuck schießt sich während der Morgensendung der lokalen Fernsehstation in Sarasota (Florida) eine Kugel in den Kopf. Hunderte erschütterte Zuschauer alarmieren daraufhin die Polizei. Christine Chubbuck kommt mit dem Leben davon. Ihre Verzweiflungstat kündigte sie in der News Show mit den folgenden Worten an: "Übereinstimmend mit der Tradition von Kanal 40, ihnen die letzten blutigen Sensationen lebendig und in Farbe zu servieren, sehen sie nun einen Selbstmord."
26.07.1974 Der neue Senderturm auf dem Inselsberg nimmte seinen Betrieb auf. Er ist 127 Meter hoch.
30.07.1974 Der Sendemast Radio Warschau in Konstantynow (Polen) wird offiziell in Betrieb genommen. Er war bis zu seinem Einsturz am 8. August 1991 das höchste Bauwerk der Welt.
31.08.1974 Die Piratensender "Radio Atlantis", "Radio Veronica" und "Radio Nordsee International" stellen ihre Sendungen ein. Die niederländische Regierung hat ein Gesetz verabschiedet, das jegliche Unterstützung und Werbung von niederländischen Firmen an diese Sender bei Strafe untersagt. Die Doppelstation "Radio Caroline" / "Mi Amigo" (vom gleichen Schiff aus operierend) verlegt die Studios und das Werbebüro nach Spanien und sendet ohne Unterbrechung weiter.
September 1974 Gründung der "Associazione Nazionale Teleradiodiffusione Italiana" - (ANTI), einen Verein, der die Liberalisierung und Privatisierung des lokalen Äthers für Radio und Fernsehen betreibt.
19.10.1974 Erste Farbfernsehtests der "Australian Broadcasting Commission".
03.11.1974 Die Relaisstation der "Deutschen Welle" auf Malta beginnt offiziell mit ihrem Sendebetrieb. Sie verfügt über drei 250-kW-Kurzwellensender und einen 600-kW-Mittelwellensender und dient in erster Linie der Versorgung der Hörer des arabischen Sprachraums.
17.11.1974 Einführung des Fernsehens in Oman. Fünf Jahre lang wird die Station in Maskat von einer deutschen Firma betrieben. 1975 nimmt in Salalla eine zweite TV-Station den Programmdienst auf. Ende der siebziger Jahre nimmt die Regierung den Fernsehbetrieb selbst in die Hand.
18.12.1974 Der erste deutsch-französische Nachrichtensatellit, "Symphonie", wird von Cap Canaveral (USA) aus auf eine Erdumlaufbahn gebracht.
Dezember 1974 "Trans World Radio Swaziland" beginnt mit Testsendungen über einen 25-kW-Kurzwellensender und einen 50-kW-Mittelwellensender.
1974 In der DDR wird das 5.000.000ste Fernsehgerät angemeldet.

Für den Verkehrsfunk werden die ersten kodierten Sendesignale ausgestrahlt.

Folgende "ILR"-Stationen beginnen 1974 zu senden: 19. Februar - "BRMB-Radio", Birmingham, 2. April - "Piccadilly Radio", Manchester, 15. Juli - "Metro Radio", Newcastle upon Tyne, 30. September - "Swansea Sound", Swansea, 1. Oktober - "Radio Hallam", Sheffield, 21. Oktober - "Radio City", Liverpool.

Das provisorische Barackenstudio für das "Zweite Deutsche Fernsehen" (ZDF) in Eschborn wird durch das neue Sendezentrum in Mainz-Lerchenberg abgelöst.
01.01.1975 Auflösung der Office de Radio-Télévision Française. An deren Stelle treten sieben neue Organisationen inklusive vier nationale Programmveranstalter (Radio France, TF 1, A 2 und FR 3). Die weiteren Organisationen sind SFP, INA und TDF (Telediffusion de France) die für die technische Abwicklung zuständig ist.

Ein Journalist und ein Geschäftsmann gründen die ersten privaten Lokalsender in Italien. Im Frühling beginnt "Radio Parma" als noch illegaler lokaler Sender mit der Ausstrahlung von Werbeprogrammen. Rasch folgen weitere Stationen. Gerichtsentscheide zugunsten dieser Radiosender gegen die "RAI" und die Post fördern diese Entwicklung.
06.01.1975 "Radio France Internationale" (RFI), so nennt sich von nun an der französische Auslandsdienst (bisher: "Office de Radiodiffusion-Télévision Francaise"). In Allouis-Issoudun stehen diesem Service sechs 500-kW- und sieben 100-kW-Kurzwellensender zur Verfügung.
31.01.1975 Die letzten Kabel-Rundfunknetze in den Niederlanden werden abgeschaltet. Seit 1924 existieren sogenannte Radiodistributie-Systeme. Angeboten wurden die Programme Hilversum 1 und 2 sowie ausländische Sender.
01.03.1975 Offizieller Start des Farbfernsehens in Australien.
10.03.1975 Gründung der privaten italienischen Lokalstation "Radio Milano International".
14.04.1975 Gesetz zur Reform der "RAI", insbesondere Dezentralisierung und öffentlicher Zugang zum Programm für gesellschaftliche Organisationen und Institutionen, Freigabe der lokalen Verkabelung (Fernsehen) für Privatinitiativen, jedoch nur Monokanal (Einwegkommunikation) und höchstens 40.000 Anschlüsse in geografischem Umkreis von maximal 150.000 Einwohnern.
10.05.1975 Das erste Programm des tschechoslowakischen Fernsehens wird ganz in Farbe ausgestrahlt.
11.05.1975 Das zweite Programm des tschechoslowakischen Fernsehens wird aus der Taufe gehoben.
19.05.1975 In Nord- und Mittelitalien verbreitet "Radio Vacanze" über eine weitläufige Kette von UKW-Sendern ein deutschsprachiges Programm mit Touristeninformationen und Nachrichten aus der Heimat.
26.05.1975 Die Lissabonner Belegschaft von "Radio Renascença" (gemeinschaftliches Eigentum der portugiesischen katholischen Kirche und einer Immobiliengesellschaft) kommt zu einer Vollversammlung zusammen. Sie beschließt, die Studios und Sendeanlagen zu besetzen, um die Arbeitsplätze aller Beschäftigten zu sichern und die Umwandlung von "Radio Renascença" in einen Sender, der im wirklichen Sinne volksnah ist und im Dienst der Revolution steht, zu gewährleisten.
Mai 1975 Ein neues Rundfunk- und Fernsehzentrum in Sofia wurde in Betrieb genommen.

Die "South African Broadcasting Corporation" (SABC) strahlt Versuchssendungen aus.
Juni 1975 "Radio Comoros" nimmt in Haboho einen 40-kW-Mittelwellensender auf 1.088 kHz in Betrieb. Bis danhin ist das französisch-comorianische Programm nur auf Kurzwelle und UKW zu hören.

Von Juni bis November 1975 wirkt "Radio Renascença" in Portugal als treibende Kraft bei der Mobilisierung der Bevölkerung.
29.08.1975

Quelle: unbekannt
"30. Internationale Funkausstellung Berlin" vom 29.08. - 07.09.1975.
02.09.1975 Als jüngste Sendegesellschaft in den Niederlanden wird die "Veronica Omroep Organisatie" (ex Piratensender "Veronica") anerkannt.
07.09.1975 Die religiöse Station "Caribbean Radio Lighthouse" in Antigua beginnt zu senden. Zuerst ist die Station nur auf Mittelwelle (1.165 kHz, 10 kW) zu hören. Später wird ein 1-kW-UKW-Sender auf 90 MHz dazugeschaltet.
09.09.1975 Aus dem neuen Rundfunk- und Fernsehzentrum in Sofia, das seit Mai 1975 in Betrieb ist, wird das zweite bulgarische Fernsehprogramm verbreitet.
29.09.1975 Die Regierung in Portugal lässt alle Radiostationen besetzen und schließt zugleich "Radio Renascença". Eine Demonstration von 50.000 Menschen veranlasst die Regierung den Sender im Oktober wieder freizugeben.
September 1975 Neben den kommerziellen Privatradios in Italien werden auch politische Gruppen aktiv. Als "politisches Radio der demokratischen Gegeninformation" beginnt "Radio BRA - Onde Rosse" zu senden.
13.10.1975 Der neue Rundfunkdienst der "South African Broadcasting Corporation" auf Kurz-, Mittel- und Ultrakurzwelle nennt sich "Radio 5". Produziert werden die englisch- und afrikaanssprachigen Programme im Sendezentrum in Johannesburg.
07.11.1975 6:00 Uhr werden die Lissabonner Sendeanlagen von "Radio Renascença", das man der Provokation und Bedrohung der öffentlichen Ordnung beschuldigt, gesprengt. Dies erfogt durch eine Gruppe Fallschirmjäger und Zivilisten, die auf Anordnung der sechsten provisorischen Regierung des Admirals Pinheiro de Azevedo handelte.
15.11.1975 Erster nationaler Kongress der lokalen Sender in Florenz. Spaltung zwischen kommerziell und nichtkommerziell orientierten Stationen.
24.12.1975 Mit der Inbetriebnahme des achten Senders ist die Sendestelle Wertachtal der "Deutschen Welle" voll ausgerüstet.

Audio: Deutsche Welle - Kennung und Senderansage

      Quelle: unbekannt
28.12.1975 In der international nicht anerkannten arabischen Sahara-Republik meldet sich "Radio Nacional de la Republica Arabe Saharaui Democratica" auf Mittelwelle in Hassanya-Arabisch und Spanisch.

Die "Nederlandse Omroep Stichting" (NOS) führt ein neues Radioprogramm ein. Nur über UKW-Sender beginnt "Hilversum 4" mit der Ausstrahlung von klassischer Musik.

Die "Veronica Omroep Organisatie" bestreitet ihre erste Radiosendung als offiziell zugelassene Sendegesellschaft.
Dezember 1975 In Barrow (Alaska) wird die Rundfunkstation "KBRW" errichtet. Der Sender ist der nördlichste der Vereinigten Staaten und strahlt sein Programm teilweise in Eskimodialekt aus.
1975 Einführung des Farbfernsehens in Iran.

Folgende "ILR"-Stationen beginnen 1975 in England zu senden: 22. Januar - "Radio Forth", Edinburgh, 19. Mai - "Plymouth Sound", Plymouth, 24. Juni - "Radio Tees", Teeside, 3. Juli - "Radio Trent", Nottingham, 16. September - "Pennine Radio", Bradford, 14. Oktober - "Radio Victory", Portsmouth, 28. Oktober - "Radio Orwell", Ipswich.

Der staatliche Sender "WVUW" auf der Samoa-Inselgruppe wird an eine kommerzielle Rundfunkgruppe verkauft.

Einführung des Fernsehens in Salalla (Oman) nimmt eine zweite TV-Station den Programmdienst auf. Ende der siebziger Jahre nimmt die Regierung den Fernsehbetrieb selbst in die Hand.

Audio: Deutschlandfunk - Kennung und Senderansage

      Quelle: unbekannt
02.01.1976 Radio Luxemburg expandiert nach Deutschland. Ein Studio in Bonn, sowie ein Büro mit kleinem Studio in Düsseldorf, stehen dem Sender jetzt zur Verfügung.
11.01.1976 Die "South African Broadcasting Corporation" (SABC) beginnt mit regulären Fernsehsendungen. Seit Mai 1975 wurden Versuchssendungen ausgestrahlt. Die zweisprachigen Programme (Afrikaans und Englisch) werden täglich von 18.00 bis 23.00 Uhr gesendet. Die Studios befinden sich in Auckland Park, einem Vorort von Johannesburg. Von Anfang an sendet "SABC" in Farbe nach dem PAL-System.
23.02.1976 Gründung der "FRED" (Federaziona Radio Emittenti Demochratiche) in Italien als Gegengewicht zur "ANTI".
Die "FRED" versteht sich als Interessensvertretung politisch engagierter, nicht profitorientierter Sender. Das politische Spektrum reicht von linksliberalen bis zu linksrevolutionären Sendern.
01.04.1976 Das Indische Fernsehen wird aus dem "All India Radio" ausgegliedert und als eigene Abteilung des Ministeriums für Information und Rundfunk unter dem Namen "Doordarshan" (India Television) reorganisiert, um die Entwicklung des Mediums besser fördern zu können.
08.04.1976 "Radiotelevisione Svizzera Italiana" erhält ein neues Fernsehzentrum in Comano bei Lugano. Es umfasst ein großes Produktionsstudio von 600 Quadratmetern Fläche, zwei Studios mittlerer Größe von je 200 Quadratmetern Fläche und einen etwas kleineren Proberaum.
30.04.1976 Die "Veronica Omroep Organisatie" erhält Sendezeit im niederländischen Fernsehen. Eine Stunde pro Woche steht das zweite Fernsehnetz "Veronica" zur Verfügung.
Mai 1976 Unter dem Motte "Musik, Tanz, Revolte und Subversion" macht sich in der Region Genf der Piratensender "101" bemerkbar.
16.06.1976 Gründung der "Empresa Brasileira de Radiodifusâo S/A" ("Radiobras"). Die wichtigste Aufgabe der "Radiobras" besteht darin die schwach bevölkerten Landstriche mit Rundfunkprogrammen und Sendern zu versorgen.
28.07.1976 Das Verfassungsgericht in Italien erklärt das Rundfunkmonopol des Staates für den lokalen Bereich für verfassungswidrig und formuliert ein Recht auf privates lokales Radio und Fernsehen.
22.09.1976 Gründung der "Solomon Islands Broadcasting Corporation" (SIBC).
26.09.1976 Das Schweizer Volk verwirft den, ihm zur Abstimmung unterbreiteten, Bundesbeschluss betreffend eines Verfassungsartikels über Radio und Fernsehen mit 696.039 Nein- gegen 531.328 Ja-Stimmen.
01.11.1976 Inbetriebnahme des ersten Senders der Relaisstation Antigua in der Karibik, die gemeinsam von der "Deutschen Welle" und der "BBC" errichtet worden ist.
1976

Jugendlicher Radiohörer
Quelle: [13]

Auf Empfehlung der, 1973 von der Bundesregierung berufenen, Kommission für den Ausbau des technischen Kommunikationssystems (KtK) beschließen die Ministerpräsidenten der Länder die Einrichtung von Kabelpilotprojekten in Berlin, München, Ludwigshafen-Mannheim und Dortmund.

Dagmar Berghoff spricht als erste Frau die Nachrichten der Tagesschau.

Einstellung der Produktion von Germaniumbauelementen im VEB Halbleiterwerk Frankfurt (Oder).

In England nehmen drei weitere "ILR"-Stationen den Sendebetrieb auf: 8. März: "Thames Valley Broadcasting" (Reading), 16. März: "Downtown Radio" (Belfast), 12. April: "Beacon Radio" (Wolverhampton).

Die Abgeordneten des Stockholmer Parlaments beschließen einen Lokalradio-Versuch durchzuführen.

nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 13.03.2024