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Programm "Deutsche Welle"

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

Im August 1924 wurde in Berlin der Hörfunksender "Deutsche Welle GmbH" von Ernst Ludwig Voss gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt besaß Deutschland neun Rundfunkgesellschaften mit bezirksmäßiger Begrenzung. Die Deutsche Welle sollte nun ihre Darbietungen über das ganze Reich und weit über die Landesgrenzen verbreiten. Sie sollte weniger dem Unterhaltungsrundfunk, sondern mehr dem Gedanken der "Volkshochschule" entsprechen und damit im Dienst des ganzen Volkes praktische Fortbildungs- und Erziehungsarbeit leisten.

Am 7.1.1926 ging die "Deutsche Welle GmbH" regelmäßig auf Sendung. Eigentümer waren zunächst zu 70 % die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft und zu 30 % das Land Preußen.

Die Leitung der Sendegesellschaft hatte Prof. Dr. H. Schubotz. An seiner Seite wirkten erfahrene Rundfunkfachleute am systematischen Programmaufbau mit. Diese waren Dr. Hans Roeseler, Dr. Konrad Dürre, Dr. Karl Würzburger und Studienrat Friebel welcher als Beauftragter des "Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht" den pädagogischen und den Schulfunk betreute.

Gesendet wurde anfangs mit 20 kW auf der Langwellenfrequenz 231 kHz nur aus Königs Wusterhausen. Die dortige Sendeanlage wurde als "Deutschlandsender I" bezeichnet.


Die Funktürme des Deutschlandsenders in Königs Wusterhausen 1926
Quelle: [11] Bild 102-00863A / CC-BY-SA

Das Programm konnte in ganz Deutschland empfangen werden. Es bestand zunächst werktags zwischen 15:00 und 20:00 Uhr aus Fachvorträgen im Halbstundentakt und wurde unter dem Namen "Deutsche Welle" ausgestrahlt. Ab 20:00 Uhr bis Sendeschluss, sowie an Sonn- und Feiertagen, sollten ausgewählte Programme von regionalen Sendern übernommen werden, meistens war dies die "Funk-Stunde Berlin".
Für diese Sendungen wurde von Beginn an bereits der Begriff "Deutschlandsender" als Senderkennung im Programm des Senders "Deutsche Welle GmbH" benutzt.

Ab dem 22.12.1927 wurde vom "Deutschlandsender II" in Zeesen gesendet. Die Einweihung fand am 20.12. statt. Bei Inbetriebnahme der Sender der stärkste Rundfunksender Europas (120 kW, LW, 240 kHz).

Am 26.08.1929 wird der erste Kurzwellen-Rundfunk-Sender in Zeesen nach zehn Probetagen in Betrieb genommen. Der "Deutschlandsender der Deutschen Welle GmbH" wurde auch als "Weltrundfunksender" bekannt.

Hörprobe: Weltrundfunksender 1930      Quelle: [unbekannt]

Ab 1931 sendete die "Deutsche Welle" aus dem Berliner Haus des Rundfunks.

Am 02.03.1932 sah das Programm der "Deutschen Welle" folgendermaßen aus:

Quelle: [20] Nr. 9/1932

Am gleichen Tag, ab 20:00 Uhr dann das Programm des "Deutschlandsenders":

Quelle: [20] Nr. 9/1932

Nachts wurde dann das Programm der "Funk-Stunde" übernommen:

Quelle: [20] Nr. 9/1932

Programm der "Deutschen Welle", des "Deutschlandsenders" vom 09.07.1932:

5:45
6:00
6:15
6:15-8:00
11:00
12:00
12:15
12:55
13:35
14:00
15:00
15:30
15:45
16:00
16:30
17:30
17:50
18:05
18:30
18:55
19:00
19:30
20:00
22:30
22:35-0:00
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Nachtkonzert. Das Rundfunkorchester. Leitung Gustav Görlich.

Am 1.1.1933 wurde die "Deutsche Welle GmbH" offiziell in die "Deutschlandsender GmbH" überführt.

Programm "Deutschlandsender"

Der "Deutschlandsender" war einer der ältesten deutschen Hörfunksender. Der Name Deutschlandsender war von 1926 bis 1972 und von 1990 bis 1993 in Gebrauch.

Das Programm des "Deutschlandsenders" vom 28.2.1936:

   Quelle: [110] Heft 8, Februar 1936

Hörprobe: Mitteilung des Olympisenders 5. August 1936      Quelle: [unbekannt]

Am 25.10.1936 präsentiert der Ansager Heinz Goedecke über den "Deutschlandsender Berlin" das erste Rundfunk-Wunschkonzert.

Hörprobe: Senderkennung Deutschlandsender Berlin      Quelle: [unbekannt]

Am 19.5.1939 startete der "Deutschlandsender III" in Herzberg seine Sendungen.

Am 01.10.1939 begann der "Deutschlandsender" mit der Sendung "Wunschkonzert für die Wehrmacht".

Hörprobe: 1941.05.04-Wunschkonzert      Quelle: [unbekannt]

Während des Krieges wurde der "Deutschlandsender" auch über Kurzwelle abgestrahlt, mit der Senderkennung "Deutsche Kurzwellensender".

Hörprobe: Deutsche Kurzwellensender für Süd- und Mittelamerika 1943      Quelle: [unbekannt]

1945 wurde die Sendeanlage Herzberg zerstört und abgebaut.

1947 nahm der "Deutschlandsender IV" seinen Betrieb auf der Langwelle 191 KHz auf. Als Senderstandort diente zuerst Königs Wusterhausen, später Zehlendorf bei Oranienburg.

Am 1.5.1949 wurde der "Deutschlandsender" ein Hörfunkprogramm des Rundfunks der DDR. Das Programm war für Westdeutschland bestimmt. Es wurde über Langwelle (185 kHz) und Kurzwelle ausgestrahlt wurde.

Von September 1952 bis August 1953 pausierte das Programm des "Deutschlandsenders".

Die DLS-Kurzwelle sendete als Programm "Berlin I" mit politischem Schwerpunkt und die DLS-Langwelle sendete als Programm "Berlin II" mit dem Schwerpunkt Kultur und Gesellschaft.

Ab August 1953 wurde wieder als "Deutschlandsender" gesendet. Der Sender strahlte jetzt ein gesamtdeutsches Programm aus und war neben Langwelle (177 kHz) und Mittelwelle auch über UKW zu empfangen.


Quelle: [1] Quelle: [13]


Das Redakteurs-Kollektiv des Deutschlandsenders 1959. Quelle: [48]

Hörprobe: Senderkennung      Quelle: [unbekannt]

August 1965 wurde über den "Deutschlandsender" ein Programm über Kurzwelle gesendet, welches sich "Stimme der Deutschen Demokratischen Republik" nannte. (nicht zu verwechseln mit dem späteren Programm "Stimme der DDR"!)

Hörprobe: Senderkennung      Quelle: [unbekannt]

Am 14.11.1971 beschließt das Staatliche Komitee für Rundfunk beim Ministerrat der DDR dass der "Deutschlandsender" und die "Berliner Welle" ihre Sendungen einstellen. Auf den Frequenzen dieser Sender beginnt am 15. November als neuer Sender die "Stimme der DDR" ihr Programm.

Am 12.2.1990 wurde "Stimme der DDR" in "Deutschlandsender" rückbenannt.

Im Mai 1990 wurde der "Deutschlandsender" mit "Radio DDR 2" zum "Deutschlandsender Kultur" vereinigt.

Am 1.1.1994 wurde aus dem "Deutschlandsender Kultur" das "Deutschland-Radio".

Quellen: [10], [11], [13], [20], [116], [224]


nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 21.05.2023