Geschichte des Funkwesens |
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Firmengeschichtezusammengetragen von: Jürgen Tiedmann
1937 - 1946 - Lorenz AG Mittweida1937 richtet Lorenz im Hauptwerk Berlin wieder ein Laboratorium für Sende- und Empfängerröhren ein und beginnt in Mülhausen/Thüringen mit der Produktion von Wehrmachtsröhren. Der ab 1938 millionenfach durch alle wichtigen Rundfunkhersteller Deutschlands produzierte DKE ist eine Entwicklung von A. Stapelfeld bei Lorenz.Betriebsteile der Fa. C. Lorenz AG Berlin wurden nach Mittweida in den Jahren 1942/43 verlegt. Die Produktion von Kriegsmaterial war durch die Bombardierung Berlins gefährdet und erfolgte daher in den Räumen der Baumwollspinnerei Mittweida. Auf dem Gelände der späteren ELFEMA wurden Zwangsarbeiter und Wachpersonal, die in der Produktion der Lorenzwerke eingesetzt waren untergebracht. Auf diesem Grundstück wurde 1945 Holzspielzeug hergestellt. Bei Kriegsende sind wesentliche Anlagen zerstört, die Gesellschaft hat hohe Forderungen gegen das Reich und große Schulden. Die Einrichtungen von Mühlhausen transportiert man während der kurzen Zeit der amerikanischen Besatzung nach Westen. Sie bilden den Grundstock für das im Februar 1946 gegründete Röhrenwerk in Esslingen/Neckar. 1948 wechselt der Firmensitz von Berlin nach Stuttgart-Zuffenhausen.
Produktbeispiel:
1946 - 1950 - ELFEMA, Elektro-Feinmechanik MittweidaDie Elektro-Feinmechanik Mittweida, ELFEMA, Industrieweg 5, Mittweida /Sachsen wurde am 1.3.1946 gegründet und von der Fa. Lorenz AG mit 40 Mitarbeitern übernommen. Man produzierte Rundfunkgeräte, Ladegleichrichter, Verstärker, Transformatoren, Drosseln u.a.EFM Elektro-Feinmechanik Mittweida gibt die Produktion von Rundfunkempfängern 1948/49 auf. Bis 1950 noch unter dem Namen der Lorenz AG (weil in US-Besitz). 1950 wurde die Elektro-Feinmechanik Mittweida Treuhandbetrieb der "VVB RFT - Radio- und Fernmeldetechnik". Quelle: [1] 1950 - 1990 - VEB ELFEMA, Elektro-Feinmechanik Mittweida1950 wurde die Elektro-Feinmechanik Mittweida Treuhandbetrieb der VVB Rundfunktechnik der DDR (VVB= Vereinigung der Volkseigenen Betriebe).Das Sortiment wurde auf Synchrontischuhren, Haupt- und Nebenuhren sowie Schaltuhren spezialisiert. 1962/63 wurde ein neues Produktionsgebäude mit Fließbändern errichtet, es wurden Zeilentransformatoren und Ablenkeinheiten für die Fernsehindustrie gebaut. Im gleichen Zeitraum wurde die ehemalige Webschützenfabrik Frankenberg mit 15 Beschäftigten übernommen. Für die Fertigung der Ablenkeinheiten wurden weitere 150 Frauen eingestellt und in Frankenberg angelernt. Im Zeitraum 1964- 66 wurde die Herstellung der Schaltuhren, sowie Haupt- und Nebenuhren ausgelagert. Die Produktion von Transformatoren und Übertragern verlagerte man zur Schlossfabrik Burgstädt. Dieser Betrieb wurde 1968 mit 300 Mitarbeitern an die ELFEMA angegliedert. Durch die Spezialisierung der Elektro- Feinmechanik Mittweida auf induktive Baugruppen der Farbfernsehproduktion und neuer technologischer Prozesse waren ein eigener Werkzeugbau sowie Prüfgerätebau erforderlich. In diesem Zeitraum besaß die ELFEMA 7 Zweigwerke und mehrere Sonderabteilungen wie Schülerproduktionsstätten, eine Lehrwerkstatt und 2 Behindertenwerkstätten. 1972 erfolgte der Bau eines neuen Produktionsgebäudes im Stammbetrieb. Zu dieser Zeit waren in Mittweida 650 Mitarbeiter beschäftigt. 1973 wurden mehrere halbstaatliche Betriebe des Territoriums mit etwa 200 Arbeitskräften angegliedert, darunter der VEB Gerätebau Limbach, vormals HELI. 1982 - 84 erfolgte der Bau des größten Investitionsprojektes des Unternehmens für Farbablenkeinheiten sowie eine eigene Kunststoffspritzerei. Durch die Übernahme der ehemaligen Firma Gerätebau Limbach erfolgte eine Sortimentserweiterung von Lautsprecherboxen, HIFI Rundfunkgeräte und Technik Zulieferungen von Baugruppen für Farbfernseher im Jahr 1984 mit weiteren 100 Mitarbeitern. Mit allen Werkteilen hatte der Betrieb zu dieser Zeit 1323 Mitarbeiter. Produktbeispiele:
1990 - 1993 - Elektro-Feinmechanik GmbH MittweidaAm 01.07.1990 erfolgte die Wandlung des Unternehmens vom Volkseigenen Betrieb zur GmbH und die Fortführung der Hauptproduktion von Ablenkeinheiten. Dies war mit einem erheblichen Abbau von Mitarbeitern verbunden. Die Treuhandanstalt beschloss, die Elektro-Feinmechanik GmbH Mittweida beginnend zum 30.09.1993 zu liquidieren. In der folgenden Zeit wurden Teile der früheren ELFEMA wie Werkzeugbau, Kunststoffspritzerei, Spulenwickelei, Fertigung von Ablenkeinheiten usw. privatisiert und weitergeführt.
1950 - ? - Gerätebau Hempel KGDie Firma Gerätebau Hempel wurde am 1. April 1950 durch den Ingenieur Bodo Hempel (1919-1990) gegründet.Später Heli Gerätebau, Hempel KG; Limbach-Oberfrohna. ? - ? - Heli Gerätebau, Hempel KG; Limbach-OberfrohnaDer Hersteller firmierte in frühen Jahren als HELI Gerätebau Hempel KG Limbach.Bis 1960 waren die produzierten Geräte Werksentwicklungen. Ab 1960 erfolgten Gestaltungen von Karl Clauss Dietel und Lutz Rudolph, einschließlich Signet, Messeständen, Werbegrafik, Arbeitsumweltgestaltung. An der elektronischen Entwicklung arbeitete Dipl.-Ing. Paul Arnold, Technischer Leiter des VEB Deutsche Schallplatten Berlin, mit. Bezüglich der elektroakustischen Entwicklung gab es Vertragsbindungen zum RFZ Berlin (Rundfunktechnisches Zentralamt der Deutschen Post Berlin-Adlershof). Danach HELIRADIO Gerätebau Limbach KG. ? - 1972 - HELIRADIO Gerätebau Limbach KGAb Anfang der 1960er Jahre als HELIRADIO Gerätebau Limbach KG.HELIRADIO verfügte über ein signifikantes Signet, das mit der Überführung in VEB Gerätebau durch das bekannte RFT-Logo ersetzt wurde. Das Signet leitet sich aus den Symbolen für Antenne und Erde - zwei Pfeilen - ab, die das Negativ des Buchstabens H (für Hempel) umschließen.
Produktbeispiele:
Der Firmenname wandelte sich dabei zu VEB Gerätebau. 1972 - 1973 - VEB Gerätebau Limbach1972 verstaatlicht man Heli.VEB Gerätebau Limbach hieß vormals unter anderem HELI Gerätebau Hempel KG Limbach. 1973 wurde das Werk schließlich Teil des VEB ELFEMA, Elektro-Feinmechanik Mittweida unter dem Dach der RFT. Es behielt aber seinen Namen. Produktbeispiele:
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