Sachsenwerk
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Geschichte des Funkwesens

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Firmengeschichte

zusammengetragen von: Jürgen Tiedmann

1888 - 1894 - Kummer & Co., Niedersedlitz

1888 entsteht die Firma Kummer & Co.
Danach Umwandlung in eine AG Electricitätswerke.

1894 - 1901 - AG Electricitätswerke (Dresden-Niedersedlitz)

Konkurs 1901.

1903 - 1946 - Sachsenwerk-Licht- und Kraft AG

1903 erfolgt die Wiederbelebung durch Gründung der Sachsenwerk Licht- und Kraft-Aktiengesellschaft und diese erwirbt 1920 die ehemalige Munitionsfabrik in Radeberg für die Erzeugung von Ölschaltern. Sachsenwerk mausert sich bis zum Ersten Weltkrieg zu einem bedeutenden Unternehmen der Elektrotechnik und baut Motoren, Generatoren, Schaltanlagen etc.

1920 wird ein weiterer Betriebsteil in Radeberg erworben wird. Dieses "Feuerwerkslaboratorium", ein Rüstungsbetrieb, verliert 1919 nach Ende des 1. Weltkrieges erst einmal seine Bedeutung und wird von den Sachsenwerken in Niedersedlitz für 1,5 Mio Mark übernommen. Geplant war dort später auch Rundfunkgeräte zu bauen. Es ist davon auszugehen, dass nach etwa 1925 ein großer Teil der uns bekannten "ESWE" - und ab 1934 der "Olympia"-Empfänger nicht nur aus dem Werk Niedersedlitz sondern auch aus dem Werk Radeberg stammen. (Beide Werke firmieren aber gemeinsam unter "Sachsenwerk".

1924 ist die Firma Sachsenwerk schon mit Röhrenradios auf der ersten Berliner Funkausstellung vertreten. Wahrscheinlich entstehen bei Sachsenwerk 1925 erste Dosendetektoren mit Metallgehäuse, die in mindestens sieben unterschiedlichen Ausführungen existieren.

Ab 1926 verwendet Sachsenwerk für die Marke den Namenskürzel (SW) in Form von "Eswe". 1926 stellt das Unternehmen eine Familie von 6 Eswe-Geräten vor, die in verschiedener Weise zu Empfängern koppelbar sind ("D-Zug"). Sachsenwerk produziert auch in Radeberg Radios.

Produktbeispiel:

Vor allem die Produktion von 1929 zeigt ein besonderes, schlichtes Design. Es handelt sich um schnörkellose, schwarz getönte, rechteckige Holzgehäuse mit Betonung der 180-Grad-Skalendrehscheibe(n). Feine Rundungen, zusammen mit den optisch gut verteilten runden Bedienungselementen betonen das Design. Zur Modellreihe gehören die Typen RW2 bis 4 sowie die entsprechenden Gleichstrommodelle RG. Den "gewöhnlichen" Ursprung zeigt z.B. das Modell REN6 von 1927 mit den gleichen Skalendrehscheiben.

1930 übernahm AEG die Aktienmehrheit von Sachsenwerk. Der Markenname blieb erhalten. Die eigenständige Geräteentwicklung blieb in Niedersedlitz. Ein angekündigter Dreikreiser "Eswe 4" mit Einknopfbedienung geht nicht in Produktion.

Noch 1933 gibt es Modelle "Eswe 346" mit der alten Bezeichnung als Superhet. Bis 1934 verwendet Sachsenwerk die Marke "Eswe", um ab 1934 zur Olympiade hin die Geräte mit "Olympia" zu bezeichnen. Diese Marke führt die Firma bis zum Ende der Radioproduktion. Sachsenwerk bringt ab 1934 bis 1939 als einziger Hersteller konsequent Geräte mit der so genannten Kino-Skala heraus. Dabei führt eine kreisförmige Filmscheibe, die der Drehkondensator mitbewegt, die Sendernamen in negativer Schrift. Ein einziger Stationsname erscheint durch ein miniaturisiertes Projektionssystem relativ groß auf einer Mattscheibe.
Die Sachsenwerk Licht und Kraft AG arbeitet in den 30er Jahren auch in München und Leubsdorf; in Berlin unterhält Sachsenwerk eine "Abteilung Radio".
Die Radioproduktion endete dann 1943.

Der AEG-Konzern, der seit 1930 bis zur Verstaatlichung 1946 die Aktienmehrheit bei der Sachsenwerk Licht- und Kraft AG hielt, hatte kein Interesse daran, durch eine eigenständige Rundfunkgeräteproduktion die Marke weiterexistieren zu lassen. Somit wurden Sachsenwerk-Radios nach dem Ende des 2. Weltkrieges nie in Westdeutschland gebaut.

Nach 1945 erfolgt eine Trennung in zwei verschiedene Betriebe.


Logo Sachsenwerk

Logo Sachsenwerk

Logo Eswe

Logo Eswe
Logo 1938-39
Quelle: [21]
Quelle: [13] Quelle: [1] Quelle: [1]

1946 - 1953 - SAG (Niedersedlitz) (siehe SAG)

Nach unterschiedlichen Quellen erfolgte hier entweder eine Zuordnung zur SAG "Gerät" oder zur SAG "Kabel".

1947 war der erste Nachkriegsempfänger der "Olympia 465W". Er war mit Wehrmachtsteilen versehen.
Die Kleinsuper 463 und 473W wurden zum Teil auch als Autosuper im Blechgehäuse hergestellt.

1949 erscheint der Autosuper Olympia 496 für das EMW-Automodell 340 aus Eisenach.

Ab 1953 heißt die Firma VEB Elektromaschinenbau Sachsenwerk, Niedersedlitz.

Logo VEB Elektromaschinenbau Sachsenwerk, Niedersedlitz    Quelle: [4]         Quelle: [4]

1953 - 1990 - VEB Elektromaschinenbau Sachsenwerk, Dresden-Niedersedlitz (VEM)

In verschiedenen Quellen (Prospekte, Zeitschriften) taucht dafür auch oft die vereinfachte Firmenbezeichnung "VEB Sachsenwerk Niedersedlitz" auf.

Ab 1946 wieder Radioproduktion, ab 1948 mit dem früheren Markennamen Olympia.

Ab 1953 kann das Werk Serien von 100.000 Stück und mehr pro Typ fertigen, wobei es zahlreiche Modelle exportiert.

1957 benötigt ein Apparat auf dem Montageband lediglich 15 Minuten und das Unternehmen spielt Millionengewinne ein. Trotzdem muss Sachsenwerk 1958 gewisse Teile bei RFT beziehen und das letzte Gerät (59-3W) fabrizieren die VEB Stern-Radio, Berlin, zwecks Erfüllung eines Exportauftrages, denn Sachsenwerk darf keine Radios mehr herstellen. 1960 endet auch diese Rundfunkproduktion mit dem "Olympia 59-3W".

Produktbeispiele:

Logo Sachsenwerk    Quelle: [1]         Logo VEM Quelle: [1]         Logos Sachsenwerk    Quelle: [4]

1990 bleibt noch eine kleine "VEM Sachsenwerk GmbH" übrig.


1946 - 1952 - SAG (Radeberg) (siehe SAG)

Nach unterschiedlichen Quellen erfolgte hier entweder eine Zuordnung zur SAG "Gerät" oder zur SAG "Kabel".

Fernsehgerätefertigung mit dem, von sowjetischen Spezialisten entwickelten, Einstiegsmodell "Leningrad T2". Bis 1952 sind 33.000 Geräte an die Sowjetunion ausgeliefert.
Danach gibt es eine eigenständige TV-Produktion. Die Fabriken in Radeberg verselbständigt man 1956 in VEB Rafena-Werke.

1952 - 1956 - VEB Sachsenwerk Radeberg

Gehört zum Warenverbund RFT. In dieser Zeit arbeitet man in Radeberg an der Entwicklung der neuen UKW-Sendetechnik und so entsteht "nebenbei" auch 1955 das UKW-Vorsatzgerät "UKV841 Filius" als Ergänzung für die zahlreichen Radios ohne UKW-Bereich.

Produktbeispiele:

Logo VEB Sachsenwerk Radeberg    Quelle: [4]

1956 - 1969 - VEB Rafena-Werke "Fernseh- und Nachrichtentechnik Radeberg"

Produktion von Fernsehgeräten, bis 1969 die gesamte TV-Produktion eingestellt wird und das Fernsehgerätewerk Staßfurt der Hauptproduzent von Fernsehern in der DDR ist.

Bereits ab 1963 werden aber schon Rechner in Radeberg entwickelt und ab 1968 auch in Serie hergestellt (R300).

Produktbeispiele:

Logo VEB Rafena-Werke Fernseh- und Nachrichtentechnik Radeberg    Quelle: [4]

1966 - 1990 - VEB Robotron-Elektronik Radeberg

Das Kombinat entsteht 1966/67 aus - mit der Zeit bis zu 50 Betrieben und - 65.000 Beschäftigten. Nebst modernster Rechenanlagen entstehen etwa 50 Typen von Radio- und TV-Empfängern (Röhre, Transistor und IS).

1968 war das vorläufige Ende der TV-Produktion in Radeberg.

Rafena wird 1969 dem Kombinat VEB Robotron zugeordnet und wird zunächst Stammsitz des Kombinates. Er heißt nun VEB Robotron-Elektronik Radeberg und stellt nur noch Rechner, Groß-Rechenanlagen und Richtfunkanlagen her.

1975 wurden im Rahmen der Konsumgüterproduktion wieder kleine, transportable Fernseher hergestellt (bis 1991).

Am 30.11.1991 wurde die Produktion von Fernsehgeräten infolge Konkurses eingestellt.

Produktbeispiele:

Quellen: [4], [10], [35]


nach oben Seitenanfang Letzte Änderung dieser Seite: 30.03.2023