Am 21. Dezember 1953 (Geburtstag Stalin) ging der Mittelwellensender Burg in Betrieb.
Im Sendehaus befanden sich zu dieser Zeit zwei 250 kW Mittelwellensender der Typen SM3/H1 und SM3/H2.
Hier ein Teilmodell der Sendeanlagen aus dieser Zeit:
Antenne K 1:
Dreieckflächenantenne für Mittelwelle auf drei 55 m hohen abgespannten Stahlgittermasten.
Antenne K 2:
Dreieckflächenantenne für Mittelwelle, die 3 Masten der Antenne wurden im November 1998 demontiert.
Antenne I 1 und I 2:
214 m hohe und 1,60 m im Durchmesser abgespannte Stahlrohrmaste. Sie sind durch Fußpunkt-Isolatoren gegen Erde isoliert. Einer der beiden Rohrmaste kann als fußpunktgespeister selbststrahlender Sendemast für Lang- und Mittelwelle benutzt werden, der andere Sendemast konnte nur als Sendeantenne für den Mittelwellenbereich verwendet werden. Der Mast I 2 wurde am 22. Juni 2006 gesprengt.
Quelle: [169]
Quelle: [10] SenedeanlagenBurg.jpg, Mistral
ARRT-Antenne:
Der 324 Meter hohe Stahlfachwerk-Sendemast ist eine, am Fußpunkt, geerdete Stahlrohrgitter-Konstruktion mit dreieckigem Querschnitt. Er trug eine hocheffektive schwundmindernde ARRT-Sendeantenne (Reusenantenne) die am oberen Ende des Mastes an einer achteckigen begehbaren Stahlkonstruktion von 15m Durchmesser abgespannt war. Die Antenne wurde speziell in der Sowjetunion entwickelt und wurde zu Beginn der 1990er Jahre demontiert. Sie diente zur Ausstrahlung des 1000 kW-Mittelwellensender (783 kHz), welcher einer der stärksten Sender der ehemaligen DDR war (Hersteller: Kominterna Leningrad UdSSR). Die Antenne galt als effektivste deutsche Mittelwellenantenne. Die Strahlungsleistung war so groß, dass oft der Luxemburg-Effekt auftrat und sich Burger Signale beim Nachtbetrieb mit anderen Mittelwellen an der Reflexionsschicht mischten.
Die Sendeanlage ging am 26. Mai 1991 außer Betrieb.
Heute trägt der Mast eine Rombus-Antenne für Langwelle, wird aber nicht mehr genutzt.
Quelle: [169]
HP-Antenne:
Als weitere Antennenanlage gibt es noch drei Steilstrahl- HP-Antennen (horizontale Polarisation), die an je zwei, 60 m hohen, freistehenden Stahlfachwerktürmen (Stahlgittermasten mit Quertraversen) aufgehängt sind und als Sendeantenne eines stillgelegten Mittelwellensenders (1575 kHz) dienten.
Quelle: [169]
1967 wurde ein 350 Meter hoher Sendemast für Langwelle, ein Stahlrohrgittermast SL3, in Betrieb genommen. Er diente zur Ausstrahlung des Programms von "Radio Volga".
Um das Strahlungsfeld der anderen Masten nicht zu beeinflussen, befand sich dieser Sendemast in einem Abstand von 2,2 Kilometer von den anderen Masten an der Landstraße von Burg nach Grabow, nahe dem Burger Ortsteil Gütter. Er stürzte am 18. Februar 1976 wegen eines defekten Bolzens ein und wurde nicht wieder aufgebaut.
Das Abstimmhaus ist noch vorhanden.
Quelle: [10] SL3 Helix Building.JPG, Zonk43
Radio Volga wurde danach von einem der beiden 214 Meter hohen Stahlrohrmaste gesendet, der so umgebaut wurde, dass er im Langwellenbereich abstrahlen konnte.
Vom 17. 8.1956 bis 30.09.1971 wurde von diesem Senderstandort der Deutsche Freiheitssender 904 auf 904 kHz (später 908 kHz) gesendet.
Von Oktober 1960 bis Juni 1972 wandte sich auch noch der Deutsche Soldatensender 935, auf 935 kHz an die Angehörigen der Bundeswehr. Er nutzte den gleichen 250-kW-Mittelwellensender wie der Deutsche Freiheitssender 904. Sie sendeten daher niemals gleichzeitig. Wegen der notwendigen Frequenzumstimmarbeiten differierten Sendeende- und Sendestart der beiden Sender in der Regel um 15 Minuten.